Wiener Reparaturbon: Neue Runde gestartet

(C) MA 22: Der Wiener Reparaturbon geht in die nächste Runde.

Der Wiener Reparaturbon ist zurück: Ab sofort können alle Wienerinnen und Wienern den beliebten Bon anfordern. Bereits zum dritten Mal kehrt das innovative Reparaturprogramm der Stadt Wien zurück, das auch international hohe Anerkennung fand.

Reparieren statt Wegwerfen

(C) C.Jobst/PID: Bürgermeister Michael Ludwig und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky in einer Fahrrad-Reparaturwerkstatt

Rund 26.000 Gegenstände konnten im Rahmen der ersten beiden Runden des Wiener Reparaturbons ein neues Leben geschenkt werden. „Dadurch konnten gut 280 Tonnen Abfälle vermieden und etwa 620 Tonnen an Co2 eingespart werden“, freut sich Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. Aufgrund des großen Andrangs beschließt der Wiener Gemeinderat für den neuen Aktionszeitraum ab November insgesamt 570.000 Euro.

„Der Wiener Reparaturbon wurde von Anfang an gut angenommen. Das Interesse, Gegenständen reparieren zu lassen anstatt sie durch neue zu ersetzen, ist ungebrochen groß,“ betonen Bürgermeister Michael Ludwig und Jürgen Czernohorszky.

International gewürdigt

Große Anerkennung fand der Wiener Reparaturbon auch auf internationaler Ebene. Das Projekt wurde beim „Innovation in politics awards“ von einer der 10 europaweit besten Projekte in der Kategorie Umwelt nominiert.

Als Vorbild fungiert das Wiener Konzept in Portland, USA: Hier soll ebenfalls ein Förderprogramm nach dem Wiener Modell gestartet werden. „Ein toller Erfolg für unser Fördermodell, das durch Ressourcenschonung und Abfallvermeidung einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leistet“, so Jürgen Czernohorszky. „Je mehr Kommunen und Länder unserem Wiener Beispiel folgen, desto nachhaltiger ist der Erfolg für Klima und Umwelt!“

Von Bienenstock bis Kaminuhren

(C) Pexels: Auch Bienenstöcke werden vom Wiener Reparaturnetzwerk wieder hergerichtet.

90 % aller zur Reparatur gebrachten Gegenständen konnten die Betriebe des Wiener Reparaturnetzwerks im Rahmen der Aktion wieder fit machen. Den Großteil der reparierten Dinge machten mit 62 % Elektrogeräte aus, wovon mehr als die Hälfte Handys und Tablets waren. Auch Schuhe, Textilien und Lederwaren (13%) und Fahrräder (10%) konnten so gerettet werden.

Aber auch exotischere und weniger gebräuchliche Dinge konnten die Profis des Reparaturnetzwerks retten, wie zum Beispiel Bienenstöcke, Bratschen, Grammophone oder Kaminuhren.

So funktioniert’s

Ab sofort steht der Reparaturbon wieder zum Download zur Verfügung. Der Bon fördert Reparaturen von Betrieben des Wiener Reparaturnetzwerks. Nach der Registrierung auf der Homepage kann der Gutschein heruntergeladen und im Partnerbetrieb eingelöst werden. Am Bon befindet sich ein Ablaufdatum, bis zu diesem Tag ist die Reparatur zu beauftragen. Andernfalls verfällt der Gutschein.

Mit dem Gutschein übernimmt die Stadt 50 Prozent der Reparaturkosten bis zu einem maximalen Förderbetrag von 100 € . Sollte eine Reparatur also 70 Euro kosten, sind nur 35 Euro zu bezahlen. Sollte sich eine Reparatur doch nicht mehr auszahlen, übernimmt der Wiener Reparaturbon die anfallenden Kostenvoranschläge bis zu 45 Euro zur Gänze. Die Förderung wird sofort beim Bezahlen vom Rechnungsbetrag abgezogen.