Die Bundesregierung hat den Beschluss gefasst, dem jüdischen Friedhof Währing 800.000 Euro für Sanierungs- und Erhaltungsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Über die Sanierung gab es seit Jahren eine Debatte zwischen Bundes- und Landespolitik.
Der jüdische Friedhof in Währing wurde 1784 eröffnet und diente bis 1879 als Begräbnisstätte für alle in Wien verstorbenen Juden. Im Nationalsozialismus geschändet und teilweise zerstört, verfiel der Friedhof bis in die 2000er Jahre immer weiter. Erst mit dem sogenannten „Washingtoner Abkommen“ verpflichtete sich die Republik Österreich, die Erhaltung jüdischer Friedhöfe zumindest mitzufinanzieren. Die Israelitische Kultusgemeinde schätzte Anfang 2007 den Sanierungsaufwand auf vierzehn Millionen Euro.
Friedhof ist kulturhistorisches Erbe
Die Grünen Wien helfen seit 16 Jahren gemeinsam mit Freiwilligen mit, den Pflanzenwuchs am Friedhofsgelände im Zaum zu halten. „Der jüdische Friedhof Währing ist ein kulturhistorisches Erbe und ein Teil der Geschichte Wiens, den es am Leben zu erhalten gilt. Er kann er ein Anziehungspunkt und ein wichtiger Vermittlungsort wie der jüdische Friedhof in Prag werden. Deshalb freut es mich sehr, dass nun neue Mittel für eine weitere Sanierung dieses Kulturjuwels von der Bundesregierung zur Verfügung gestellt werden“, so die stellvertretende Klubobfrau der Grünen Wien, Jennifer Kickert.