Montag Abend hat die Stadt in Form der Gruppe Sofortmaßnahmen durchgegriffen: Zwei Problemhäuser im 20. Bezirk wurden durchsucht. Und schlimme Zustände vorgefunden.
Die “Aktion scharf” der Gruppe Sofortmaßnahmen wurde in Zusammenarbeit mit der Finanzpolizei, der Landespolizei, der MA 6 (Erhebungs- und Vollstreckungsdienst), der MA 15 (Gesundheitsamt), der MA 25 (Technische Ersatzvornahmen), der MA 36 (Feuerpolizei), der MA 37 (Baubehörde) und der Wiener Netze durchgeführt. Beide Häuser wurden vom Keller bis zum Dachboden unter die Lupe genommen. Und was die Kontrollbehörden da zu sehen bekamen, ist nicht von schlechten Eltern …
Riesen-Liste an Verfehlungen
- Es wurden viele bauliche Änderungen festgestellt, etwa nicht genehmigte Installationen von sanitären Einrichtungen wie Duschen, WC.
- In 32 Wohneinheiten wurden Strom-Diebstähle festgestellt. In 23 Wohnungen musste die Stromzufuhr aufgrund akuter Gefahr gesperrt werden. In jenen Wohnungen, in denen keine akute Gefahr bestand und Kleinkinder wohnen, wurde eine Anmeldefrist von 7 Tagen gesetzt.
- Die Finanzpolizei hat umfangreiche Ermittlungen wegen des Verdachts auf Gründung von Scheinfirmen eingeleitet sowie weitere Untersuchungen in Bezug auf Vermietung, Verpachtung und Steuerhinterziehung durchgeführt.
Nur ein Mieter war aggressiv
Die meisten Mieter waren kooperativ, nur in einem Fall mussten die Behörden den Mann in die Wohnung sperren. Die “Aktion scharf” in den aus dem Fernsehen bekannten Problemhäusern wurde von Bürgermeister Michael Ludwig beauftragt. Und soll nicht einmalig gewesen sein: “Die Wohnqualität in Wien ist ein unverhandelbares Gut. Wir werden weiterhin gezielte Maßnahmen ergreifen.” Einsatzleiter Walter Hillerer ergänzt: “Die aufgedeckten gravierenden Mängel verdeutlichen die Dringlichkeit regelmäßiger Kontrollen zur Sicherung der Wohnqualität in Wien.” Betrüger sollen nicht mehr sicher sein können.
Alle Bilder: Gruppe Sofortmaßnahmen der Stadt