Schon Edmund Sackbauer alias „Mundl“ hatte nach dem Küchenumbau ein Patent, das die Firma Marvan einbaute: „Die ausziehbare Badewanne unter der Abwasch, die hatten wir in den 70ern auch im Programm“, schmunzelt Matthias Marvan. Marvan ist ein fixer Bestandteil von Favoriten. Das Installationsunternehmen, das aus der Spenglerei des Urgroßvaters hervorging, feiert heuer das 125-Jahre-Jubiläum. Matthias Marvan leitet nun die Geschicke zusammen mit Co-Geschäftsführer Patrick Jirku, nachdem sein Vater 2019 endgültig in Pension ging. Bruder Christoph führt das Tochterunternehmen für Produktentwicklungen. Der Renner ist dabei die dichte Badenwannentür „Magic Bad“, die nachträglich ohne viel Chaos und Staub eingebaut werden kann und bei vielen Senioren sehr beliebt ist.
Wiener Eigenheiten
Zum Jubiläum hat Matthias Marvan ein wenig in den alten Katalogen und Aufzeichnungen geschmökert: „Zur Jahrhundertwende gab es schon fast alle komfortablen Sachen, die es auch heute gibt. Nur halt nicht für die Masse. Gewisse Dinge allerdings gibt’s nur in Wien: wie etwa die vielen Gasthermen. Die gibt es in der Menge in kaum einer Stadt“.
Matthias Marvans Firmenübernahme fiel genau ins Corona-Jahr: „Zuerst war etwa zwei Monate Stillstand – die Leute trauten sich nicht, die Handwerker einzulassen und riefen nur bei Notfällen an. In der zweiten Jahreshälfte lief das Geschäft wieder gut an. Denn für die Menschen wurde das Zuhause wieder wichtiger. Und jetzt wird investiert.“ Allerdings sind nun Kunststoffrohre und Sanitär-Waren aus Deutschland für Installateure schwer zu bekommen. Das ist aber eigentlich auch nur ein Kapitelchen der langen Firmengeschichte.