Willi Resetarits ist im Alter von 73 am 24. April tödlich verunglückt. Der 1948 geborene Sänger und Menschenrechtsaktivist war seit den 1960er Jahren fixer Bestandteil der heimischen Kulturszene und engagierte sich zeitlebens in zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Sprachrohr für Viele
Aufgewachsen am Humboldtplatz in Favoriten, begann Resetarits schon früh auf Wienerisch zu singen. Vor allem mit der Kultfigur des gemeinsam mit Günter Brödl geschaffenen „Ostbahn-Kurti“ begeisterte er mit Blues- und Rockstücken im Dialekt ganze Generationen. „Willi Resetarits hat diesen Ostbahn unnachahmlich verkörpert, aber er war viel mehr: ein Kämpfer für die Geknechteten und Unterdrückten, ein Mensch, der an das Gute im Menschen glaubte, ohne es zwanghaft zu verkörpern. Aber vor allem ein Mensch, der vermittelte, dass die breite Masse der Menschen gerade auch im Osten Österreichs zu Recht stolz auf ihre gewachsene Sprache und Kultur sein kann. Dass dies eine solidarische, eine weltoffene Kultur ist, selbst wenn einen schon in Bayern niemand mehr wirklich versteht“, so Thomas Reithmayer von der VHS Rudolfsheim, Experte für das Werk von Kurt Ostbahn.
Ehrengrab für Willi
Viele Menschen waren über den Tod von Willi Resetarits, der die letzten Jahre in Floridsdorf gelebt hat, bestürzt und teilten ihre Erinnerungen in den sozialen Medien. Die Stadt stellt ein Ehrengrab am Zentralfriedhof zur Verfügung. Das Begräbnis findet in großem Rahmen am 7. Mai von 9.30 bis 17 Uhr in der Aufbahrungshalle 2 statt.