Das war ein ganz besonderer Abend in der Buchhandlung „Seeseiten“ in der Seestadt Aspern: Denn Billie Rehwald, die Urenkelin der Donaustädter Widerstandskämpferin Antonia Bruha, und ihre Großmutter Sonja Spreng lasen aus dem Buch „Ich war keine Heldin“ vor. Es war schon einmal erschienen, dann ging der Verlag Pleite – und jetzt gaben es die beiden nahen Verwandten der großen Österreicherin, nach der in der Seestadt eine Straße benannt ist, noch einmal heraus.
Krank und schlaflos
Bruha war als Sozialdemokratin im Jahr 1941 von den Nazis verhaftet und später ins Konzentrationslager Ravensbrück gebracht worden. Nach dem Kriegsende, krank, elend und schlaflos wieder in Wien, hatte sie die Erinnerungen an die Schrecken der Todesangst quasi als Therapie niedergeschrieben. Sie lebte bis 2006. „Dieses Buch müsste jeder Mensch lesen, vor allem jeder junge Mensch“, meinte Rosa Jochmann, eine andere bekannte Widerstandskämpferin, einmal. Schön also, dass die „Seeseiten“ vor allem mit jungen Zuhören randvoll war!