Im Tiergarten Schönbrunn leben nicht nur exotische Arten wie Panda und Co., auch heimische Tiere wie Bienen fühlen sich hier zuhause. Sylvia Wanzenböck vom Naturhistorischen Museum Wien hat im Rahmen einer vom Tiergarten in Auftrag gegebenen ersten Erhebung belegt, dass im Tiergarten Schönbrunn 86 zum Teil seltene Wildbienenarten leben – darunter beispielsweise Große Holzbienen, Goldglänzende Furchenbienen und Zaunrüben-Sandbienen. „Das ist kein Zufall. Beim Bau neuer Anlagen und bei der Gartengestaltung legen wir viel Wert darauf, wertvolle Lebensräume für unsere heimischen Tierarten zu schaffen und zu erhalten. So leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt direkt vor unserer Haustür“, erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck anlässlich des Weltbienentages am 20. Mai.
„Mehr als die Hälfte der heimischen Blütenpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen, der größte Teil dieser Arbeit wird von Bienen geleistet. Manche Pflanzenarten können z.B. nur von einer bestimmten Wildbienenart bestäubt werden. Kommt diese in einem Lebensraum nicht vor, hat auch die Pflanze wenig Überlebenschancen. Die oft kleinen und unscheinbaren Verwandten der Honigbiene sind also unersetzlich für unser Ökosystem“, so die wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Forschung und Artenschutz, Iris Starnberger. Neben den Wildbienen gibt es im Tiergarten Schönbrunn auch noch das Bienenhaus am Weg zum Tirolerhof. Dort können Besucherinnen und Besucher das emsige Treiben von rund 100.000 Honigbienen aus nächster Nähe beobachten und viel über einen Bienenstaat lernen. Die Bienenvölker im Bienenhaus werden von Bioimker Ron Richter betreut.