Kurzsichtigkeit nimmt zu: WHO plädiert zu Sehtests für Kinder

Jährliche Sehtests helfen Kurzsichtigkeit zu erkennen © iStock

In den kommenden zehn Jahren wird ein massiver Anstieg der Kurzsichtigkeit (medizinisch: Myopie) erwartet. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird es im Jahr 2030 weltweit rund 3,36 Milliarden Menschen mit Kurzsichtigkeit geben. Diese alarmierende Entwicklung wird weitgehend unserer modernen Lebensweise zugeschrieben.

Früher waren es die „eckigen Augen“ vom Fernsehen, heute sind es die ständige Nutzung von Smartphones und Tablets, die die Augengesundheit vor enorme Herausforderungen stellen. Anlässlich des Welttags des Sehens wird der Fokus auf die Augengesundheit von Kindern gelegt. Experten plädieren für regelmäßige Sehtests und geben wertvolle Tipps, um die Sehfähigkeit der Jüngsten zu schützen.

Der Anstieg der Myopie beginnt oft schon im Kindesalter. Besonders in der Schulzeit müssen die Augen täglich Höchstleistungen erbringen. Dieser Zustand hat sogar einen Fachbegriff: Schulmyopie. Zusätzlich verbringen Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit zunehmend Zeit mit Smartphones, was ihre Augen weiter anstrengt, anstatt sie zu entlasten.

Kurzsichtigkeit erkennen

Die Symptome der Kurzsichtigkeit bei Kindern bleiben häufig unbemerkt. „Wenn Kindern das Konzentrieren oder Lernen schwerfällt, sie Buchstaben auf der Tafel schlecht erkennen können, beim Lesen die Nase am Papier kleben oder über Müdigkeit und Kopfschmerzen klagen, können das Anzeichen für eine Sehschwäche sein“, erklärt Martin Decker, MBA, MAS, Fachoptiker und Geschäftsführer der OPTICON Handels GmbH.

Kurzsichtigkeit erklärt

Normalerweise werden die Lichtstrahlen durch die Brechkraft der Hornhaut und der Linse genau auf der Netzhaut gebündelt. Bei einer Kurzsichtigkeit ist meist der Augapfel verlängert und das gebündelte Licht trifft vor der Netzhaut auf – man sieht verschwommen“, erklärt Martin Decker, MBA, MAS, Fachoptiker und Geschäftsführer der OPTICON Handels GmbH, österreichischer Experte für Optik und Hörakustik. „Nah-Sehen durch häufige Bildschirmarbeit, Handynutzung oder viel Lesen verursacht oder fördert diese Fehlsichtigkeit.“

Experten-Tipps vom Fachoptiker

  • Augenuntersuchung beim Augenarzt: Lassen Sie die Augen Ihres Kindes gründlich untersuchen.
  • Regelmäßige Sehtests: Jährliche Kontrollen beim Optiker ermöglichen eine schnelle und unkomplizierte Feststellung einer möglichen Kurzsichtigkeit – inklusive fachkundiger Beratung.
  • Gutes Licht beim Lesen: Achten Sie darauf, dass beim Lesen immer ausreichend Licht vorhanden ist – vermeiden Sie Halbdunkelheit oder die Nutzung einer Taschenlampe.
  • Einschränkung der Bildschirmzeit: Obwohl unbeliebt, ist die Begrenzung der Handyzeit auf 30 bis 45 Minuten pro Tag effektiv.
  • Draußen spielen: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind täglich mindestens zwei Stunden im Freien verbringt – Kinderaugen benötigen viel „Weitblick“.
  • Brille konsequent tragen: Bei Verschreibung sollten Brillen oder andere optische Hilfsmittel regelmäßig getragen werden.