Als drittes Zielgebiet der “Offensive Altbautenschutz” wird das Weißgerberviertel im 3. Bezirk von gemeinsamen Teams der Baupolizei und der Gruppe Sofortmaßnahmen genau ins Auge genommen.
„Der Charakter der 30.000 Altbauten gehört genauso zu Wien, wie seine Kaffeehäuser und die Melange. Diese Mischung der Stilrichtungen von Gründerzeithaus über Gemeindebau bis zu moderner Architektur sind der Mix, der Wien ausmacht. Doch der Altbau steht auch für leistbaren Wohnraum. Dieser darf nicht das Ziel von Immobilienspekulation werden!“ so Wohnbaustadträtin Kathrin Gaàl.
Bestandsaufnahme im Grätzel
Mit dem neuen Schwerpunktgebiet im Weißgerberviertel wird die Bestandsaufnahme in einem weiteren Grätzel fortgesetzt. Erstmals handelt es sich dabei um ein innerstädtisches Zielgebiet, in dem der Anteil an bewohnten Gründerzeithäusern hoch ist. Bereits zuvor wurden Gebiete im 10. und im 15. Bezirk gescreent. Das Spektrum der Beanstandungen reicht von lockeren Stiegenhaus-Geländern über Mist-Ablagerungen, versperrte Wege am Gang, schlecht verlegte Stromleitungen bis zu Arbeiten am Dach.
Weitere Verschärfung beim Altbauten-Schutz kommt
Bei der Novellierung der Bauordnung nimmt der Schutz der Altbauten eine prominente Stellung ein. Die (verfassungsrechtlich garantierte) Möglichkeit, aus wirtschaftlichen Gründen einen Abriss zuzulassen, wird eingeschränkt. Bei der Bewertung der wirtschaftlichen Zumutbarkeit sollen künftig beispielsweise Aufwendungen, die durch “schuldhafte Vernachlässigung der Erhaltungspflicht” entstehen, außer Betracht bleiben. Zudem werden regelmäßige Gebäudechecks vorgeschrieben.
Service-Hotline als permanente Meldestelle
Die bewährte Service-Hotline (01/4000-4001) zum Altbauten-Schutz wird weiterhin in Anspruch genommen. Der Grund für die häufigsten Meldungen waren Arbeiten im Bereich des Dachgeschosses (Ausbau oder Sanierung). Auch das Angebot der mobilen Einsatzzentrale des Stadtservice Wien wird während der Screening-Termine vor Ort intensiv genutzt. Infos: wien.gv.at