Angriffe auf Obdachlose: Nachtquartier für Frauen!

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Aufgrund der kürzlich stattgefundenen und zum Teil tödlich verlaufenen Messerattacken auf obdachlose Menschen öffnet der Fonds Soziales Wien (FSW) gemeinsam mit FSW Obdach einen weiteren nächtlichen Schutzraum. Dieser bietet Platz für 20 Frauen.

Dieses Nachtquartier im Obdach Favorita in der Laxenburger Straße 8-10 im 10. Bezirk ist ein gezieltes Angebot speziell für obdachlose Frauen, die in der Nacht Schutz suchen. Bisher wurden im Tageszentrum Obdach Josi Plätze für 50 Personen in nächtlichen Schutzräumen angeboten, weitere 40 Unterschlupfmöglichkeiten gibt es bei FSW-Partnerorganisationen. In Summe sind es mit dem neuen Angebot speziell für obdachlose Frauen mittlerweile 110 zusätzliche Schlafstellen in der Nacht. Sie wurden als ein Sofortmaßnahmen-Paket aufgrund der Messerattacken auf Obdachlose geschaffen.

Außergewöhnlicher Schutz für obdachlose Frauen

Frauen leben häufig verdeckt obdach- oder wohnungslos. Es braucht daher ein eigenes Angebot, um gezielt die Gruppe der weiblichen Obdachlosen zu erreichen und ihnen in Ausnahmesituationen Schutz zu bieten. „Der Anteil an obdachlosen Frauen hat in den neu geschaffenen Schutzräumen Tag für Tag zugenommen“, erklärt Markus Hollendohner, Leiter Wiener Wohnungslosenhilfe im FSW, den Grund für das neue Nachtquartier für Frauen. Im Obdach Favorita gibt es außerdem Duschmöglichkeiten, sowie ein warmes Abendessen und Frühstück für die Nutzerinnen. „Besonders wichtig ist die Gewissheit für die Frauen, von 18 bis 8 Uhr sicher durch die Nacht zu kommen“, so Barbara Trsek, FSW Obdach Bereichsleiterin. Untertags besteht die Möglichkeit, das Tageszentrum Obdach Ester – ein Tageszentrum speziell für Frauen – zu besuchen und hier sozialarbeiterische Unterstützung in Anspruch zu nehmen bzw. sich einfach in einem geschützten Rahmen aufzuhalten.

Sofortmaßnahmen spannen Sicherheitsnetz

Auch Sozialstadtrat Peter Hacker begrüßt das erweiterte Angebot: „Mit den Sofortmaßnahmen haben wir binnen kürzester Zeit ein breites Netz der Sicherheit spannen können.“ Neben dem zusätzlich aufgestockten Angebot von 110 Plätzen für obdachlose Menschen, die sich in der Nacht so vor möglichen Angriffen schützen können, gibt es im Regelbetrieb der Wohnungslosenhilfe ganzjährig 6.800 Plätze für wohnungs- oder obdachlose Menschen sowie 160 Plätze in Notquartieren für besonders vulnerable Personen.