Angstfreie Schule: Million für die besten Projekte

Für Ausgrenzung und andere psychische Belastungen soll mit dem neuen Projekt Schluss sein. ©iStock by Getty Images

Mobbing, psychische Belastungen, Gewalt, Überforderung und Depressionen – dafür soll in Wiens Schulen kein Platz mehr sein. Stadt und MA 13  (Abteilung Bildung und Jugend) suchen daher jetzt nach innovativen Ideen und Projekten, um die seelische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen zu stärken und stellen dafür insgesamt eine Million Euro zur Verfügung. Konzepte können bis 6. Dezember eingereicht werden.  

Angekündigt hatte Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr die „Wiener Mutmillion – angstfreie Schule“ schon Anfang des Monats beim 1. Bildungsfestival. Am 19. Oktober startete die Konzepteinreichung für den neuen Fördertopf. Es sollen Projekte gefördert werden, die im schulischen Umfeld dazu beitragen, Belastungen zu minimieren und den Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, die Schule als angstfreien Raum zu erleben und gerne dorthin zu gehen.

Anstieg psychischer Belastungen bei Kindern

Die vergangenen Jahre, geprägt von der Pandemie und dem Ukraine-Konflikt, haben tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Gesellschaft hinterlassen. Gleichzeitig belasten auch die Nachrichten aus dem Nahen Osten die Gemüter der Menschen. Diese anhaltenden Belastungen haben dazu geführt, dass immer mehr Kinder mit psychischen Problemen zu kämpfen haben und unter anderem auch die Zahl der Suizidversuche bei Jugendlichen ansteigt. In Anbetracht dieser besorgniserregenden Entwicklung wurde die „Wiener Mutmillion“ ins Leben gerufen. Das Ziel der Initiative  besteht darin, Wiener Kinder und Jugendliche bei der Bewältigung psychischer Belastungen bestmöglich zu unterstützen.

Ängste sind der größte Hemmschuh

„Nichts steht unseren Kindern und Jugendlichen mehr im Weg als Angst. In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen müssen wir alles dafür tun, dass es ihnen gut geht. Unsere Vision ist eine Schule, die von Freude geprägt ist, denn nur in einer angstfreien Umgebung wird Wissenserwerb zu einem Abenteuer und die Zukunft zu einem vielversprechenden Ort“, so Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr. Daher wird jetzt nach innovativen Ideen gesucht, die die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen stärken.

Gesucht: Ein wissenschaftlicher Ansatz

Gemeinnützige Vereine und Organisationen, welche die Vorgaben der Förderrichtlinien erfüllen, können ab sofort Konzepte einreichen. Die Projekte müssen entweder neu sein oder sich in einer Wachstumsetappe befinden. Neben einem innovativen oder wissenschaftlichen Ansatz soll Kinderschutz bei allen Konzepten einen zentralen Bestandteil darstellen. Insgesamt steht für dieses Programm eine Summe von einer Million Euro zur Verfügung. Pro Projekt gibt es einen Betrag von 30.000 bis maximal 200.000 Euro. Die Förderanträge werden von einem Beirat nach formalen, fachlichen, inhaltlichen und finanztechnischen Kriterien geprüft und ausgewählt.

Was ist für eine Förderung notwendig?

  • Zielgruppe des Projektes sind Kinder und Jugendliche mit dem Schwerpunkt auf dem Pflichtschulalter
  • Das Projekt ist neu oder klar erkennbar in einer Wachstumsphase
  • Das inhaltliche Konzept bzw. der Ansatz ist wissenschaftlich fundiert
  • Kinderschutz ist ein zentraler Bestandteil
  • Das Projekt ist inhaltlich mit Wien verbunden
  • Die projektverantwortliche Organisation ist gemeinnützig und hat ihren Sitz in Wien bzw. eine Verbindung zu Wien

Die Förderanträge sind online über die Amtshelferseite der Stadt Wien zu stellen. Die Antragstellung ist unter Punkt „Formular“ zu finden. Ende der Einreichfrist ist der 6. Dezember 2023.

Hans Steiner
Chefredakteur