
Ein Schanigarten, der nicht nur optisch, sondern auch ökologisch etwas hermacht: „Das Schöneberg“ in der Landstraße wurde als erster Gastronomiebetrieb mit der neuen Plakette „Naturnaher Schani- und Gastgarten“ der Stadt Wien ausgezeichnet. Hier kann man den Spritzer mit frischer Bio-Minze selber aufpeppen – und Insekten ein Hotel buchen.
Im Schanigarten wird längst nicht mehr nur Kaffee serviert, sondern auch ein Beitrag zur Artenvielfalt geleistet. Hier trifft jetzt Nachhaltigkeit auf Spritzer, Biodiversität auf Bio-Brot. Klingt nach grünem Idealismus? Im „Das Schöneberg“ wird er genüsslich gelebt – zum Reinsetzen, Durchatmen und Aufessen.
Grünzeug mit Gütesiegel
Der Frühling ist zurück – und mit ihm die Lust aufs Draußensitzen. Doch wer in Wien jetzt im Grünen schlemmen will, muss nicht mehr ins Grüne fahren. Denn mitten im 3. Bezirk wächst ein Schanigarten über sich hinaus: „Das Schöneberg“ wurde als erstes Lokal Wiens mit der neuen Plakette „Naturnaher Schani- und Gastgarten“ der Stadt ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist Teil einer Initiative der Stadt Wien – Umweltschutz, um Gastgärten nachhaltiger und biodiverser zu gestalten. Was das heißt? Heimische Pflanzen, torffreie Erde, keine synthetischen Dünger, dafür Insektenhotels und jede Menge essbare Kräuter. Der Garten ist ein kleines Biotop – und ein großer Genuss.
Schanigarten aus dem Bilderbuch
„Bei uns wird nicht nur bio gegessen, sondern auch biodivers gelebt“, sagt Betreiber Daniel, der gemeinsam mit seiner Partnerin Julia „Das Schöneberg“ führt. Seit April 2023 servieren die beiden in ihrer „Grätzlerei“ Selbstgebackenes und Selbstgemachtes – alles in Bio-Qualität. Über 90 Prozent des Angebots stammen aus biologischer Produktion, zertifiziert mit Goldsiegel. Und die Kräuter im Garten? Die sind nicht nur Deko, sondern Einladung: Gäste dürfen Rosmarin, Thymian & Co. selbst ernten – zum Pimpen von Spritzer oder Suppe. Die Sitzmöbel bestehen aus nachhaltigen Materialien, darunter Wienerwaldheu (!), und wer genau hinschaut, entdeckt auch eine vertikale Grünwand samt Untermieter: Wildbienen und Schmetterlinge sind hier ausdrücklich erwünscht.
Kleiner Garten, große Wirkung
Doch die grüne Oase in der Landstraße ist kein Einzelfall – sie ist Vorreiter. Noch bis 2. Mai können sich Gastronomiebetriebe für die Plakette bewerben. Mit dabei: ein Kriterienkatalog, der von heimischer Bepflanzung über Mehrwegbecher bis hin zu Nistkästen reicht. „Mehr Natur in der Stadt bedeutet auch mehr Lebensqualität“, so Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky. Ab Mai geht das Projekt in den Regelbetrieb über. Ziel: Wien zur Hauptstadt der Vielfalt zu machen – mit einem Mosaik aus naturnahen Schanigärten, die Tier, Pflanze und Mensch schmecken. Also: Blätter zupfen, Spritzer trinken, Wildbienen winken. Prost, Natur!
Das Schöneberg
Steingasse 40/IV, 1030 Wien
Öffnungszeiten: Di.–Fr., 7–18 Uhr, Sa., 9–18 Uhr, So., 9–14 Uhr, Montag Ruhetag
www.dasschoeneberg.at