Depressionen, die häufig auch bei alleinstehenden, einsamen Senioren auftreten, werden bei Männern seltener diagnostiziert als bei Frauen. Ein möglicher Grund dafür liegt in der mangelnden Kenntnis darüber, dass sich diese psychische Erkrankung bei diesem Geschlecht mit anderen Symptomen äußert als bei Frauen.
Johannes Wancata von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der MedUni Wien schärft das Bewusstsein dafür, dass bei anhaltender Reizbarkeit oder ähnlichen Verhaltensweisen eine Depression, sogar eine schwere, vorliegen könnte.
Schlafstörungen
Beim Konzept der „Male Depression“ wird davon ausgegangen, dass bei Männern bestimmte Anzeichen häufig die üblichen, bekannten Symptome einer Depression überlagern. Während eine gedrückte Stimmungslage, der Verlust von Interessen und Freude, verminderter Antrieb, Schuldgefühle, verlorenes Selbstwertgefühl, Pessimismus, herabgesetzte Aufmerksamkeit, Suizidgedanken, geringer Appetit und Schlafstörungen bei beiden Geschlechtern auf eine Depression hinweisen, liegen bei Männern zusätzlich auch Aggressionen, Reizbarkeit und Suchtverhalten vor. Bitte in solchen Fällen unbedingt einen Experten aufsuchen!