Die Grippewelle hat Österreich fest im Griff

Viele Patienten hüten derzeit mit Grippesymptomen das Bett. ©iStock by Getty Images

Über 90.000 Menschen sind aufgrund eines grippalen Infekts oder der echten Grippe im Krankenstand. Allein in Wien liegen deshalb knapp 22.000 ÖGK-Versicherte flach. Dazu kommen noch etwa 7.300 an Covid Erkrankte.

Die meisten Patienten erholen sich gut, doch für 160 von ihnen war heuer bereits ein Krankenhaus-Aufenthalt notwendig. In der Bundeshauptstadt war der Krankheitsverlauf für 39 Menschen so schwer, dass Sie ins Spital mussten.

Gesundheitstelefon als Anlaufstelle

Als Erstkontakt hilft das Gesundheitstelefon 1450 gerne weiter – und zwar 24 Stunden an sieben Tagen die Woche. „Bei einer Erkrankung werden Versicherte in ganz Österreich medizinisch optimal versorgt, um möglichst schnell wieder gesund zu werden“, sagt Bernhard Wurzer, Generaldirektor der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).

Effektiver Schutz durch Impfung

Eine Grippeimpfung ist die beste Möglichkeit zum Schutz vor der Grippe. Im Rahmen des Österreichischen Impfprogramms kann man sich für einen Kostenbeitrag von 7 Euro gegen Influenza impfen lassen. „Der Impfstoff ist in dieser Saison sehr effektiv, da der größte Teil der zirkulierenden Viren den in der Influenzaimpfung enthaltenen Virusstämmen entsprechen“, erklärt Andreas Krauter, Chefarzt der ÖGK. Das Grippeimpfprogramm ist sehr erfolgreich. Bereits 815.000 Österreicherinnen und Österreicher haben sich gegen Influenza impfen lassen. Damit hat fast jeder 10. einen wirksamen Schutz gegen einen schweren Krankheitsverlauf.

Wer sich impfen lassen sollte

Eine Impfung empfiehlt Dr. Krauter vor allem Menschen, die besonders gefährdet sind, schwer zu erkranken – Personen ab 60 Jahren, Schwangere und Menschen mit chronischen Grunderkrankungen sowie auch Kindern. Um eine Ansteckung und Weiterverbreitung zu vermeiden, ist es neben dem Impfschutz ratsam, regelmäßig Hände zu waschen und sie zu desinfizieren sowie bei Menschenansammlungen eine Maske zu tragen.

Ähnliche Symptome, unterschiedliche Dauer

Die Grippe und grippale Infekte beginnen meist sehr ähnlich und unterscheiden sich vor allem durch die Dauer und Schwere des Krankheitsverlaufs. Meist beginnt diese Virusinfektion mit Kälte- oder Unwohlgefühl. Weitere typische Symptome sind Fieber, Glieder- und Halsschmerzen sowie Halskratzen, Schnupfen und Husten. In Folge können Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden, ein Druckgefühl hinter den Augen und eine rinnende Nase hinzukommen.

Genesung kann Wochen dauern

Die Symptome halten bei einem grippalen Infekt insgesamt bis zu sieben Tage an, bis sie vollständig abgeklungen sind. Bei einer echten Grippe kann es mehrere Wochen dauern, bis Erkrankte wieder völlig genesen sind. Für manche Erkrankte ist ein Krankenhaus-Aufenthalt unabdingbar.

Symptome bei Covid-19

Bei Covid-19 ist das Krankheitsbild höchst vielfältig. Es kann mit Halskratzen, Heiserkeit, Husten, Schnupfen beginnen und in langanhaltendes, hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen übergehen. Auch das für die Grippe typische Kältegefühl tritt bei Covid-19 vermehrt auf. Oft sind diese Symptome gegen die üblichen Medikamente recht resistent. Bei schweren Verläufen können auch Atemnot und ein intensives Schwächegefühl sowie Bauchschmerzen auftreten, doch in den meisten Fällen, und vor allem bei geimpften Menschen sind die Verläufe eher leicht und die Symptome klingen nach 1-2 Tagen wieder ab.

Was bei einer Erkrankung hilft

Bei einer Erkrankung empfiehlt Dr. Krauter grundsätzlich eine symptomatische Therapie mit fiebersenkenden Mitteln, wobei auch Schmerzmittel die Beschwerden lindern können. Bei Fieber sollte man Bettruhe einhalten und sich nach der Erkrankung möglichst schonen. Bei schweren Grippe-Erkrankungen oder bei Risikopatientinnen kann auch Tamiflu in Absprache mit dem behandelnden Arzt zum Einsatz kommen.