Die Hausgrille

In Bernd Watzka’s Tiergedichten können Teddybär, Wal, King Kong & Co. nicht nur sprechen, sondern sogar reimen. Nach jahrhundertelanger Dominanz des Menschen als vorrangiges Objekt der Kunst ist es höchste Zeit, Vierbeiner, Flossen- und Flügelträger ins poetische Rampenlicht zu rücken. Jede Woche erscheint ein neues Gedicht. Alle Gedichte finden Sie gesammelt hier.

Die Hausgrille

Was für eine große Ehre,
ich fühle mich wie Bonbonniere;
dass wir niederen Geschöpfe
dürfen hinein in eure Töpfe! 

Ich freu mich wie ein kleines Kind,
dass wir euch nicht zu minder sind.
Dass euch vor uns nun nicht mehr graust 
und wir dabei sind, wenn ihr schmaust. 

Ich kann‘s noch immer gar nicht fassen:
Grillen zum Verzehr zugelassen!

Ob im Ganzen oder zerstampft,
Hauptsache ist, dass ihr uns mampft.