Donauinsel lädt zum Handyladen ein

(C) MA 45/Fürthner

Die Donauinsel ist das ruhige Eiland der Wiener in einer hektischen Millionenstadt. Als Naherholungsgebiet weißt die rund 21km lange künstlich angelegte Insel ein breites Freizeit- und Erholungsangebot für die Bevölkerung auf. Insulanerinnen und Insulaner können sich hier erholen und in der Natur Kraft und Energie tanken. Seit kurzem können auf der Donauinsel auch Handys genügend Energie mittels Solarkraft laden.

Pilotprojekt

Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes haben die die MA 33 – Wien leuchtet und die MA 45 – Wiener Gewässer erste Prototypen für USB-Handy-Ladestationen installiert. In der Nähe des Wasserspielplatzes stellte die Stadt kühlende Pergolen auf, auf deren Dach ein Solarmodul montiert ist. Die Pergolen ergänzen Sitzmöbel aus Holz, in denen eine Steckdose verbaut ist. Dort kann man nun kostenlos Handy, Tablet oder Powerbank mit Sonnenenergie aufladen.

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Auch ein Lichtmasten neben drei Pergolen nahe der Kaisermühlenbrücke wurde mit den Handyladestationen aufgerüstet. Dort wird die Ladesäule in der Nacht, wenn der Strom für die Beleuchtung eingeschaltet ist, mit Energie aufgeladen und kann diese untertags wieder abgeben.

Die Steckdosen fürs Handykabel sind wasserdicht ausgeführt. Nun wird beobachtet, ob die Insel-Besucher das Angebot annehmen, bei Bedarf kann nachgerüstet werden.

Pergolen mit Kühlfunktion

(C) MA 45/Fürthner: Schattige Holzpergolen für heiße Sommertage auf der Donauinsel

Bestückt wurde die Insel auch mit neuartigen Holzpergolen. Insgesamt 5 Holzkonstruktionen mit kühlenden Elementen stellte die MA 45 im Rahmen eines EU-geförderten Klimaprojekts auf. Kühlendes Herzstück sind jeweils zwei sogenannte Gradierwände – eine ausgeklügelte Methode, um Hitzetage erträglicher zu machen. Dabei handelt es sich um quadratische Stahlrahmen mit Gittern, an denen beidseitig Reisigbündel befestigt sind.

Lässt man Wasser über die feinen Reisigbündeln rieseln, so bilden sich kleine Tröpfchen, die schnell verdunsten und der Umgebung Wärme entziehen. Das überschüssige Wasser wird abgeleitet. Die Anlage ist vollautomatisch digital gesteuert, in der Nacht und bei Regen schaltet sich die Wasserzufuhr automatisch ab.

Mehr Grün statt Asphalt auf der Donauinsel

Drei der fünf trapezförmigen Holzpergolen befinden sich neben einem runden Wiesenstück nahe der Kaisermühlenbrücke. Auf dieser Wiesenfläche hat die Stadt Wien 25 Wildobst-Bäume gepflanzt. Die Wiesenfläche ist von einer Asphaltfläche umgeben. Diese wurde auf der donauseitigen Stelle weggerissen, um Platz für die Holzpergolen zu schaffen. Da die Holzbauten mit ihren begrünten Dächern auf einer bis dato versiegelten Fläche gebaut wurden, wird auf diese Weise mehr Grün auf einer Fläche von ca. 210 m² geschaffen. An jedem Eckpfeiler der Holzpergolen wurden Kletterpflanzen gesetzt, die bald das gesamte Dach und die Seitenwände begrünen werden.

Hans Steiner
Chefredakteur