Drohender Miethammer: AK pocht auf Mietpreisdeckel

(C) Pixabay: Im April kommt eine saftige Mieterhöhung auf viele Mieterinnen und Mieter zu. Die Arbeiterkammer fordert einen Mietpreisdeckel.
(C) Pixabay: Im April kommt eine saftige Mieterhöhung auf viele Mieterinnen und Mieter zu. Die Arbeiterkammer fordert einen Mietpreisdeckel.

800.000 Mieterinnen und Mieter droht in wenigen Wochen eine saftige Mieterhöhung. Die Erhöhung der Richtwertmiete im April bringt eine Erhöhung um 8,6 Prozent. In Wien sind mehr als 200.000 Mieterinnen und Mieter davon betroffen. Die Arbeiterkammer fordert von der Bundesregierung eine rasche Lösung bei der Mietpreisbremse.

Bürgermeister Michael Ludwig stellte diese Woche den Wiener Wohnbonus vor. Mit dem 5-Punkte-Programm möchte die Stadt die Wienerinnen und Wiener in Zeiten der Teuerung unterstützen – das Wiener Bezirksblatt berichtete. Wie auch der Wiener Stadtchef, pocht auch die Arbeiterkammer auf eine bundesweite Lösung, etwa durch einen Mietpreisdeckel. „Ein Mietpreisdeckel geht, zeigen auch andere Länder, etwa Dänemark, Schweiz und Schweden. Dieser würde auch inflationsdämpfend wirken“ sagt AK Wohnexperte Thomas Ritt.

Zahlungsprobleme

Die Kosten für das Wohnen sind im letzten Jahr stark gestiegen, wie auch Zahlen der Statistik Austria belegen. Die Hauptmietzinse sind im Jahresvergleich um sieben Prozent gestiegen, die Betriebskosten um sechs Prozent. Dazu kommen noch die Preisexplosion bei Gas und Strom. „Wenn jetzt im April die Richtwertmieten um 8,6 Prozent erhöht werden, dann werden rund 800.000 Mieterinnen und Mieter in Österreich erneut mit mehr als 160 Millionen Euro draufzahlen“, so der AK-Experte.

Im Sommer sind Preissteigerungen bei den Kategoriemieten und auch viele indexierte freie Mieten zu erwarten. Schon jetzt sagen rund zwei Millionen Österreicher, dass sie demnächst Probleme beim Zahlen der Wohnkosten-Rechnungen haben werden.

Mietpreisdeckel

„Schnell her mit einem Mietpreisdeckel, der wirkt auch inflationsdämpfend“, appelliert Ritt. Spanien und Portugal führten einen Mietendeckel von zwei Prozent ein. In der Schweiz darf nur um 40 Prozent der vorjährigen Inflation erhöht werden. Das wären bezogen auf die nun in Österreich anstehende Richtwerterhöhung 3,4 Prozent. In Schottland gilt seit September mit einer Null-Prozent-Grenze für Mieterhöhungen praktisch ein Mietenstopp.

Die AK will einen Mietdeckel auf alle indexbasierten Mieten wie Kategorie-, Richtwert- und freie Mieten. Laut diesem Modell soll höchstens eine Mieterhöhung im Jahr stattfinden, sie darf maximal zwei Prozent betragen.