„Fröhliches Klingeln und lachende Gesichter“: so beschreibt die Gruppe „Radeln in Döbling“ die Erstbefahrung des umstrittenen Zweirichtungsradweges in der Döblinger Krottenbachstraße. Ein Lokalaugenschein beleuchtet anderes.
Am 14. Dezember war es nach über zwei Jahren Bauzeit soweit. Grund genug für 27 organisierte Rad-Begeisterte zu frohlocken: „Wir bedanken uns bei Stadträtin Ulli Sima, die mit ihrer zukunftsweisenden Entscheidung den durchgängigen Krottenbach-Radweg von Cottagegasse bis Glanzing ermöglicht hat.“ Dass der Rad-Highway entlang der Krottenbachstraße seit Jahren für Streit und Aufregung in Döbling gesorgt hat, kümmerte keinen.
Zwei Jahre Bauzeit
Am 4. Oktober 2022 – also vor über zwei Jahren – hat man trotz Einsprüchen und schwerwiegender Bedenken mit den Bau an der Cottagegasse begonnen, danach mit dem Abschnitt bis zur Börnergasse. Im Juni wurde der letzte und umstrittenste Abschnitt (200 Abstellplätze für Pkw und Ladezonen wurden gestrichen) in Angriff genommen und nach sieben weiteren Monaten fertiggestellt. Die Umleitung durch die Hutweidengasse sorgte für einen täglichen Verkehrsstau. Detail am Rande: Der VP-Alternativvorschlag für den Radweg durch die kaum befahrene Hutweidengasse wurde von der SP-Fraktion als “zu eng” abgelehnt. Für die 35A-Busline war die Hutweidengasse aber breit genug …
Anrainerparken?
Dass sich der Parkplatzverlust in diesem Bereich Döblings besonders dramatisch darstellt, hat nun auch die SPÖ eingesehen und will „Anrainerparken“ verlangen. Dass die Parkplatzauslastung laut Gutachten der Stadt Wien schon vor Beginn das Radwegebaues 94,5 Prozent betragen hat und nun 200 Parkplatzsuchende dazu kommen, wird dabei ignoriert. Man will offenbar nur Kritiker beruhigen.
Gerhard Krause
So stellt sich die Realität am Rad-Highway dar (Bild: Gerhard Krause).