Fledermäuse in Wien: Stadt eröffnet Fledermausquartier

(C) David Bohmann / PID: Das Wildtierservice der Stadt Wien kümmert sich auch um Fledermäuse, die in Wien in Not geraten.

Die Wiener Tierwelt besteht nicht nur aus Hund und Katz, sondern auch viele Wildtiere tummeln sich im Großstadtdschungel. Ihren Lebensraum haben beispielsweise Füchse, Rehe, Mader oder Fledermäuse in Wien. Von Zeit zu Zeit gerade manche von ihnen in Not und werden häufig von aufmerksamen Wienerngefunden. Das Wildtierservice der Stadt Wien kümmert sich um Wildtiere, die in Wien in Not geraten. Mit der Eröffnung des Fledermausquartiers in der vom Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien betriebenen Wildtierstation wird nun ein neues Kapitel in der Versorgung von Wiens Wildtieren aufgeschlagen.

Fledermäuse in Wien

(C) David Bohmann / PID: Stadtrat Jürgen Czernohorszky vor der neuen Fledermausstation der MA 49.

„Mit dem Wildtierservice bietet die Stadt Wien die Möglichkeit, hilfebedürftige Wildtiere zur Versorgung in fachkundige Hände zu geben“, betont Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky. In der eigens betriebenen Wildtierstation in Laxenburg werden diese Wildtiere versorgt, gepflegt beziehungsweise aufgezogen und auf die Auswilderung vorbereitet.  

Dazu gehört ab sofort auch die Betreuung heimischer Fledermausarten – dazu zählen zum Beispiel der Abendsegler, die Zwergfledermaus, das graue Langohr oder die Weißrandfledermaus. Fledermäuse stellen dabei überaus spezielle Ansprüche an ihre Unterbringung und die tägliche Versorgung und Aufzucht von Jungtieren. Beispielsweise sind die Tiere an ein gleichbleibendes Klima in ihren Schlafquartieren und Wochenstuben angepasst, worauf Rücksicht genommen werden muss. 

Neues Fledermausquartier

Um diesen und anderen Ansprüchen gerecht zu werden, wird besondere Fachkenntnis und eine spezialisierte Infrastruktur benötigt, die in den letzten Monaten am Gelände der Wildtierstation entstand: „Fledermäuse faszinieren Jung und Alt gleichermaßen und sind ein wichtiger Bestandteil unseres Stadtökosystems, deshalb freue ich mich, dass wir uns nun auch um verletzte Fledermäuse kümmern können!“ so Jürgen Czernohorszky. 

Im neuen ca. 70 m² großen Fledermausquartier, das technisch am neuesten Stand ist (u.a. was die Regelung der richtigen Raumtemperatur betrifft) stehen zwei Versorgungsräume bereit, in denen die Aufzucht von Jungtieren und die Pflege von Tieren mit kurzem Aufenthalt erfolgen kann. Tiere, die längere Zeit gepflegt werden müssen, finden einen Platz in zwei eigenes dafür vorgesehenen Räumen. Diese sind so ausgestattet, dass sie in der kalten Jahreszeit auch als Winterquartier verwendet werden können.  

Besonders wichtig ist die über 30m² große Flugvoliere, in denen Jungtiere das Fliegen erlernen und gesund gepflegte Tiere ihre Flugkünste wiederaufbauen können. Sobald die Tiere dort ein gutes Flugverhalten zeigen, werden sie in ihrem ursprünglichen Lebensraum oder falls nötig an einem alternativen, gut geeigneten Standort ausgewildert.