Frisches Wasser: Wienfluss-Leitung sichert Versorgung

v.l.n.r: Johanna Sperker, Bezirksvorsteherin Hietzing, Marcel Höckner, Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Hietzing, Michaela Schüchner, Bezirksvorsteherin Penzing und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. © Wiener Wasser/Thomas Topf

Wien investiert in die Zukunft seiner Wasserversorgung. Unter dem Wienfluss entsteht eine neue Leitung, die frisches Quellwasser vom Alpenrand bis in den Westen der Stadt bringt. Die Arbeiten laufen bereits, bis Herbst 2025 ist alles fertig. Das Projekt nutzt die Gelegenheit des Kanalbaus und verbindet mehrere Bauvorhaben clever miteinander.

Die Leitung, die jetzt erneuert wird, ist ein echtes Stück Geschichte. Vor 130 Jahren wurde das Wasserrohr unter dem Wienfluss verlegt. Es transportiert Quellwasser aus den Alpen quer durch die Stadt. Jetzt wird es durch ein modernes Rohr ersetzt. Der Bau des neuen Wiental-Kanals bietet das perfekte Zeitfenster für diese Arbeiten. So werden Kanal und Wasserversorgung gleichzeitig auf den neuesten Stand gebracht.

So läuft der Bau unter dem Fluss

Die Baustelle liegt zwischen der St.-Veit-Gasse und der Hadikgasse. Dort wurde ein Startschacht errichtet. Von hier aus presste eine Tunnelbohrmaschine ein Schutzrohr unter dem Wienfluss, den Hietzinger Kai, die U4-Trasse und die Hadikgasse hindurch. Dieses Rohr ist 70 Meter lang. In das Schutzrohr kam das eigentliche Wasserleitungsrohr mit einem Durchmesser von einem Meter. Die Bauweise spart Platz und schont die Umgebung. Die Arbeiten werden bis Herbst 2025 abgeschlossen sein. Danach wird die Oberfläche begrünt und neu gestaltet.

Doppelter Nutzen für Wien

Die neue Wasserleitung ist nicht das einzige Projekt unter dem Wienfluss. Anfang 2026 wird ein weiterer Abschnitt bei der Preindlsteg-Unterquerung gebaut. Auch dort wird eine alte Leitung ersetzt. Die Kosten für beide neuen Querungen liegen bei rund drei Millionen Euro. Damit ist Wien auch in Zukunft bestens mit frischem Wasser versorgt.

Durch die Koordination mit dem Bau des Wiental-Kanals können wichtige Ver- und Entsorgungssysteme in einem Durchgang verbessert werden. Das spart Geld und leistet einen wertvollen Beitrag zur Daseinsvorsorge in Wien“, so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Technik tief unter der Stadt

Die Tunnelbohrung erfolgte in schwierigen Bodenschichten aus Sandstein und Ton. Eine Spezialmaschine zerkleinerte das Material und beförderte es an die Oberfläche. Dort wurde es getrennt und wiederverwertet. Die Schutzrohre aus Stahlbeton wurden gleichzeitig in den Boden gepresst. Das spart Abfall und reduziert den Transport auf die Deponie.

Blick hinter die Kulissen

Wer mehr über das Projekt erfahren möchte, kann das Info-Center „Über Unten“ am Gaudenzdorfer Gürtel besuchen. Die Ausstellung gibt spannende Einblicke in den Bau des neuen Wiental-Kanals und das Abwassermanagement der Stadt. Der Eintritt ist frei, Führungen gibt es ebenfalls kostenlos.