Gesund aus der Krise: Psychotherapie für Kinder

Psychische Erkrankungen machen keine Ferien. ©Pixabay

Junge Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihre Angehörigen stehen auch während der schulfreien Zeit vor erheblichen Herausforderungen. Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg, die Teuerung und die Klimakrise bedeuten eine zusätzliche Dauerbelastung, die auch in den Ferien nicht plötzlich verschwindet.

Immer häufiger äußern sich diese psychischen Belastungen durch Essstörungen, Angstzustände, Schlafprobleme und depressive Symptome. Die mangelnde Verfügbarkeit von psychologischen Behandlungsplätzen für Kinder und Jugendliche zeigt sich hier besonders deutlich, da eine klinisch-psychologische Therapie nicht im kassenfinanzierten Versorgungssystem enthalten ist. Die Folge davon ist, dass Betroffene oft mit schwerwiegenden Symptomen leben müssen, ohne adäquat behandelt zu werden.

Beratung und Behandlung durch Projekt 

Der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) setzt sich für den Ausbau der Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen ein. Durch das Projekt „Gesund aus der Krise“, das vom Gesundheitsministerium unterstützt wird, konnten seit April 2022 mehr als 8.000 Plätze für klinisch-psychologische, gesundheitspsychologische und psychotherapeutische Beratung und Behandlung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zum Alter von 21 Jahren geschaffen werden. Das Folgeprojekt, das eine Förderung von 19 Millionen Euro erhält, wird weitere 10.000 Betroffene unterstützen.

 „Psychotherapie muss Kassenleistung werden!“

„Es ist schön zu sehen, dass die Politik erkannt hat, dass es hier dringenden Handlungsbedarf gibt. Aber so erfolgreich das Projekt ist, zeigt es uns gleichzeitig, dass hier verstärkt Ressourcen in die Versorgung der psychischen Gesundheit von Kindern und jungen Erwachsenen investiert werden müssen. Unser Ziel ist es, dass alle Kinder und Jugendliche, die Hilfe benötigen, duese auch bekommen“, so BÖP-Präsidentin Beate Wimmer-Puchinger. Und weiter: „Wir müssen die Sorgen und Ängste der Kinder und Jugendlichen ernst nehmen. Psychologische Therapie muss endlich Kassenleistung werden. Dafür setzen wir uns seit Jahren ein.“