Um eine Mammutaufgabe zu bewältigen, braucht es manchmal sechs Blauwale. Die Stadt möchte bis 2040 sowohl klimaneutral werden als auch den Ausstieg aus der Gasabhängigkeit bewerkstelligen. Mit Europas leistungsstärkster Großwärmepumpe kommt man diesen Zielen nun ein Stück näher.
Wärme für zehntausende Haushalte
Wie das WIENER BEZIRKSBLATT berichtete, errichtet die Wien Energie neben der ebswien Kläranlage in Simmering eine Großwärmepumpe. Diese soll die Restwärme aus dem Abwasser der Kläranlage für klimaneutrale Fernwärme nutzen. Kürzlich wurden dazu die ersten drei Wärmepumpen angeliefert. Bis zum Jahresende erzeugen diese Wärme für bis zu 56.000 Wiener Haushalte. Insgesamt besteht die Wäremepumpen-Anlage aus sechs Wärmepumpen und kann ab 2027 bis zu 112.000 Wiener Haushalte mit Fernwärme versorgen. „Die Großwärmepumpe bei der Kläranlage ist ein Meilenstein am Weg zur Klimaneutralität in Wien. Bis 2040 will Wien Energie die Fernwärme gänzlich aus klimaneutralen Quellen erzeugen – mit solchen Klimaschutzprojekten wie hier in Simmering wird das gelingen“, ist Finanzstadtrat Peter Hanke überzeugt.
Blauwale
Die ersten drei angelieferten Pumpen stammen aus Frankreich und bringen rund 205 Tonnen auf die Waage – das ist deutlich mehr, als ein ausgewachsener Blauwal wiegt. „Die nachhaltigste Maßnahme gegen hohe Heizkosten ist der Umstieg auf klimafreundliche, erneuerbare Wärme. Mit der Großwärmepumpe setzen wir dafür einen großen Hebel in Bewegung“, so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. Derzeit findet die Montage statt. In den nächsten Monaten werden noch Pumpenanlagen, Rohrleitungen und elektrische Anlagen am Anlagenstandort eingerichtet.
„Die Großwärmepumpe ist ein Leuchtturmprojekt für die Wärmewende in Wien, mit der wir im Vollausbau den Anteil erneuerbarer Fernwärme um bis zu 14 Prozent steigern können,“ ergänzt Wien Energie-Geschäftsführer Karl Gruber ergänzt. Wien Energie investiert rund 70 Millionen Euro in das Klimaschutz-Großprojekt.