Häuser zum Leben kämpfen gegen Verschwendung

v.l.n.r.: Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, Küchenchef Robert Derler vom Haus Tamariske und Küchenchef Jerome Brazda | © Daniel Auer

In einer Zeit, in der Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit immer wichtiger werden, haben sich zwei österreichische Großküchen als herausragende Vorreiter im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung hervorgetan.

Bei der kürzlich stattgefundenen Preisverleihung der Plattform “United against waste” erhielten das Haus Leopoldau und das Haus Tamariske die begehrte Auszeichnung in der Kategorie “Top-Standort 2022”. Insgesamt haben 187 Großküchen aus ganz Österreich an dem Wettbewerb teilgenommen.

Nachhaltigkeit & Reduzierung von Lebensmittelabfällen

Die Teams, angeführt von den talentierten Küchenchefs Jerome Brazda (Haus Leopoldau) und Robert Derler (Haus Tamariske), können zu Recht stolz auf ihre Errungenschaft sein. Diese Auszeichnung unterstreicht nicht nur ihr Engagement für Nachhaltigkeit, sondern auch ihre Fähigkeit, effektive Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen umzusetzen.

Abfallmonitoring

Die Plattform “United against waste” führt ein umfassendes Abfallmonitoring durch, um die Verschwendung von Lebensmitteln in verschiedenen Bereichen zu reduzieren. In der Kategorie Pflegeheime wird die Verlustquote ermittelt, die das Verhältnis zwischen der Menge an zubereiteten Speisen und der Menge an Lebensmittelabfällen darstellt. Basierend auf dem Jahresreport 2022 waren das Haus Leopoldau und das Haus Tamariske unter den besten Drittel aller teilnehmenden Standorte.

Was wurde erreicht?

Das bedeutet, dass in diesen Häusern zum Leben unter anderem, dass CO2-Emissionen bedingt durch Lebensmittelabfälle reduziert werden konnten und der Warenverlust durch Lebensmittelabfall reduziert wurde. Man kam dem UNNachhaltigkeitsziel näher, vermeidbare Lebensmittelabfälle bis 2030 zu halbieren. Die Verpflegungslogistik konnte mit ihren Bestell-, Planungs- und Ausgabeprozessen verbessert werden und die richtigen Schlüsse und Maßnahmen aus dem Abfallmonitoring ableiteten.

Wie wurden diese Ziele erreicht?

Diese Ziele erreichte man in diesen Häusern zum Leben unter anderem indem die gewünschten Mittagsmenüs von Bewohnern und Mitarbeitern im Voraus bestellt werden. Dies ermöglicht eine genaue Mengenplanung. Salatbuffets werden gering bestückt und bei Bedarf wieder aufgefüllt. Bei der Portionierung wird möglichst genau auf die Wünsche der Bewohner und Mitarbeiter eingegangen. In den Shops der Häuser zum Leben, den sogenannten Markt.Plätzen, wurden Aktionen gesetzt, die der Lebensmittelverschwendung vorbeugen. So gibt es hier etwa kurz vor Ladenschluss bei frischen Backwaren und dergleichen „zwei zum Preis von einem“-Aktionen. Und in den Küchen wird einwandfreies Gemüse (zu über 70% regional und zu über 30% bio), das vernichtet werden würde, weil es nicht dem Schönheitsideal des Handels entspricht, zu köstlichen Speisen weiterverarbeitet.