Kinderschutz-Projekte werden nunmehr mit 600.000 Euro gefördert

Der Fördercall soll helfen, Gewalt gegen Kinder einzudämmen. ©Pixabay

Das  Familienministerium unterstützt mit einem Fördercall in Höhe von 600.000 Euro Projekte, die sich der Prävention und Bewusstseinsbildung gegen Gewalt an Minderjährigen widmen. Interessierte Organisationen können ihre Projekte zum Schutz von Kindern und Jugendlichen noch bis zum 31. August einreichen.

Mit dem neuen Fördercall setzt das Familienministerium ein klares Zeichen für den Kinderschutz in Österreich. Es werden gezielt Maßnahmen unterstützt, die Gewalt gegen Minderjährige verhindern, Erwachsene sensibilisieren und die Täter zur Rechenschaft ziehen. Familienministerin Susanne Raab: „Jedes Kind in Österreich soll frei von Gewalt aufwachsen und leben können. Daher stellen wir 600.000 Euro zusätzlich für die Gewaltprävention und Bewusstseinsbildung zur Verfügung. Denn wir müssen unsere Kinder besser schützen und gleichzeitig die Täter härter bestrafen.“

Projekteinreichung bis 31. August möglich

Der Förderaufruf richtet sich an Vereine und Einrichtungen, die an der Entwicklung, Evaluierung oder Überarbeitung von Kinderschutzkonzepten arbeiten. Dabei geht es um die kontinuierliche Verbesserung der Schutzmechanismen, um Kindern eine sichere Umgebung zu bieten. Des Weiteren werden Fortbildungsveranstaltungen zu kinderschutzrelevanten Themen für Fachkräfte unterstützt. Hierzu zählen zum Beispiel Kinderschutzbeauftragte, die unmittelbar mit Minderjährigen arbeiten. Durch fundierte Weiterbildungen sollen sie besser für mögliche Gefahrensituationen sensibilisiert und geschult werden.  Die Einreichung von Projekten im Zuge des Fördercalls ist noch bis 31. August möglich.

Förderung für Opferschutz und Präventivarbeit

Die Förderung erstreckt sich auch auf die präventive Arbeit mit jugendlichen Tätern, die in persönlichem Kontakt zu Kindern und Jugendlichen stehen. Es ist wichtig, diese Zielgruppe gezielt anzusprechen, um Gewalt bereits im Vorfeld zu verhindern und potenzielle Täter aufklärend zu erreichen. Ebenfalls gefördert werden Opferschutzprojekte und Sensibilisierungsmaßnahmen für unterschiedliche Gewaltformen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der sexualisierten und traditionsbedingten Gewalt, wie beispielsweise der weiblichen Genitalverstümmelung. Hier ist eine verstärkte Aufklärung und Prävention unumgänglich, um diese Grausamkeiten zu beenden.

Neu: Härtere Strafen für Täter

Anfang des Jahres hat die Bundesregierung ein Maßnahmenpaket für den Kinderschutz präsentiert, das auf vier Säulen aufbaut: Präventiv- und Sofortmaßnahmen, verstärkte Ermittlung und Aufklärung, härtere Strafen für Täter sowie verstärkter Opferschutz und Täterarbeit. Insbesondere die härteren Strafen sind Raab in diesem Zusammenhang besonders wichtig, denn der Strafrahmen in Österreich war bisher im Vergleich zu anderen Ländern sehr niedrig. „Missbrauch an Kindern und deren Darstellungen ist ein grausames Verbrechen, und das muss sich auch in den Strafen widerspiegeln. Ich habe mich deshalb vehement für eine Erhöhung der Strafen eingesetzt und hoffe, dass die bereits fertig vorliegende Strafmaßerhöhung rasch beschlossen werden kann“, so  Ministerin Raab.