Leopoldstadt: Alex Nikolai, der neue Chef – „Bezirksvorsteher für alle – am liebsten bis zur Pension“

Ein Mann, ein Wort – fast geboren für den Job eines Bezirksvorstehers. „Es ist noch Luft nach oben“, bleibt Alex Nikolai trotz seines Wahlsiegs am Boden. Die rund sieben Prozent, die die SPÖ im Bezirk hinter dem Gemeinderats-Ergebnis von Michael Ludwig liegt, sind ein Auftrag für ihn. „Wir werden die ­Bürgerinnen und Bürger von ­unserer Arbeit überzeugen.“ Und die beginnt schon am 1. Dezember, dem Tag seiner Angelobung: „Mein erstes Projekt ist eine Fitness- und Motorikanlage in der Venediger Au.“ Und dann? Die ­Erhöhung der Anrainer-Parkpickerln von 20 auf 30 Prozent – für ihn die Grundlage für Neugestaltungen wie jene in der Praterstraße, die noch von seiner grünen Vorgängerin Uschi Lichtenegger ausgearbeitet worden war. „Wir werden darüber diskutieren, vor allem mit den Anrainern.

Papa Schuhmacher

Nur GEGEN die Autofahrer und ihnen Parkplätze wegnehmen – das wird’s mit Alex Nikolai nicht geben! „Ich stehe für das Miteinander, das Bodenständige.“ Daher fand das Interview mit dem WIENER BEZIRKSBLATT auch nicht in einer der Bobo-Gegenden statt, sondern im traditionsreichen Gasthaus „Hansy“ am Praterstern. Dort erzählte er auch über seine Vergangenheit: Papa Schuhmacher, Mama Hausmeisterin. Er Koch, später Busfahrer, seit 2009 Politiker. Eine sozialdemokratische Karriere aus dem Bilderbuch. Dazu gehört auch das Familienleben mit Gattin Doris, der 27-jährigen Tochter Jacqueline und Hündin Coco.

Neue Schwimmhalle

Man hat das Gefühl: Nikolai ist am Ziel angelangt. Mehr hatte er nie gewollt. Aber
auch nicht weniger. Nach vier Jahren grüner Vorherrschaft, ­bedingt durch eine Nachwahl, konnte er den Posten des ­Bezirkschefs für die SPÖ zurückerobern. „Drei Perioden möchte ich, wenn es die ­Wähler wollen, mit voller Leidenschaft für alle arbeiten“, schmunzelt er. Also 15 Jahre! Bis zur Pension.

Was soll bis dahin passieren? „Viele Bürgerbeteiligungen. Genug Platz für Auto- und Radfahrer, aber auch für die Schanigärten. Bessere Baustellen-Koordination, auf die ich persönlich achten werde. Zahlreiche Verschönerungen, zum Beispiel am Nestroy-Platz. Mehr Sportstätten, etwa eine neue Schwimmhalle statt des Dianabades, Förderungen der Sport- und Kulturvereine und und und …

Ob sich das bis zur Pension alles ausgeht? Vielleicht gibt’s ja für den Fußballfan noch eine politische Verlängerung!