Nichts eint heimische Printmedien zur Zeit stärker als der Kampf gegen Online-Giganten aus den USA, die in Österreich mehr als die Hälfte des Werbekuchens absaugen. Mittlerweile wird aber enorme Kritik an der Politik laut, die zwar in einem Ministerium Medienagenden vereint und die heimische Medienlandschaft vertreten soll, jedoch nichts oder wenig zum Schutz heimischer Medien tut. Während Online-Riesen ungehindert und im Prinzip ohne Regulierung auf dem heimischen Markt auftreten, unterliegen heimische Medien starken Regulatorien.

Keine Waffengleichheit

Denn Kennzeichnungspflichten, Jugendschutz, Schutz der Persönlichkeitsrechte und vieles mehr treffen in erster Linie die klassischen Medien (TV, Zeitung und Hörfunk), während gerade in sozialen Medien Fake-News Tür und Tor geöffnet sind. “Das kann so wirklich nicht weitergehen” tönt es von vielen Seiten innerhalb und außerhalb der Medienbranche.

Lokales zieht

Trotzdem schaffen es Print-Titel mit stark lokalem Inhalt, ihre Position auf dem Markt zu bewahren. In Wien rangiert das Wiener Bezirksblatt seit vielen Jahren auf Platz 1. In unserer Tabelle (siehe unten) wollen wir – ohne die einzelnen Medientypen miteinander vergleichen zu wollen – auf die wichtige Position lokaler Inhalte hinweisen und auch den stark umkämpften Markt der Tages- und Wochenzeitungen aufzeigen.

Hohe Glaubwürdigkeit

Bei Printmedien – und das bestätigen auch Erhebungen der Mediaanalyse – wird besonders gut recherchierter Inhalt und regionaler Bezug geschätzt. Berichte und Informationen aus dem engeren Lebensumfeld der Menschen direkt ums Eck schaffen somit stabile Reichweiten. Besonders interessant: Werbung in regionalen Zeitungen wird von 60 % der Befragten als besonders glaubwürdig eingestuft, während nur 6 % die Social-Media-Plattformen als glaubwürdige Werbeträger ansehen. Ein glasklares Urteil!

500.000 Wiener Haushalte

Das Fazit von Wiener-Bezirksblatt-Geschäftsführer Thomas Strachota: „Es ist nach wie vor ein Vorteil, wenn auch ein teuer erkaufter, mittels Hauszustellung eine halbe Million Haushalte regelmäßig zu erreichen. Aber natürlich entbindet das auch das Wiener Bezirksblatt nicht, den Online-Auftritt weiter auszubauen und auch die bereits vorhandene Veranstaltungsschiene weiter zu entwickeln.”

Ein Auszug aus aktuellen Zahlen der Mediaanalyse (Grafik: WBB).

Ein Auszug aus aktuellen Zahlen der Mediaanalyse (Grafik: WBB).

Wiener Bezirksblatt-Chef Thomas Strachota und Chefredakteur Hans Steiner (© Stefan Burghart).

Wiener Bezirksblatt-Chef Thomas Strachota und Chefredakteur Hans Steiner (© Stefan Burghart).