Meisenknödel: Christbaum-Kugel für Wintervögel!

Der Buchfink ist nur einer der Vögel, die über den Winter in Wien bleiben © Ferdinand Schmeller / Stadt Wien Umweltschutz

Nicht alle Vogelarten zieht es zum Überwintern in den Süden. Viele unserer liebsten Stadtvögel bleiben auch den Winter über in Wien und freuen sich über nahrhafte Zuwendungen. Amsel, Meise, Fink und Spatz finden sich gerne an wohlgefüllten Vogelhäuschen ein.

Das bunte Treiben am Vogelbuffet ist ein richtiges Naturerlebnis und erleichtert den zahlreichen gefiederten Gästen die Nahrungssuche in der Winterzeit. Die Tiere sind dabei standorttreu und werden bei gutem Service rasch zu Stammgästen am Futterplatz. Wichtig ist dabei, dass das Vogelhäuschen katzensicher aufgehängt, regelmäßig befüllt und auch sauber gehalten wird. Am besten sind Futterspender geeignet, bei denen sich die Vögel von außen bedienen und so das Futter nicht durch Kot verunreinigen können.

Speisereste, salziger Speck, Nudeln oder Brot sind für Vögel kein geeignetes Futter (Ferdinand Schmeller)

Wir lieben beim Essen Abwechslung, ebenso unsere gefiederten Mitbewohner. Manche mögen lieber Körner und Samen, andere Weichfutter, Rosinen oder Äpfel. Beim Fettfutter picken die meisten gerne zu und Nüsse sind überhaut das Vogel-Festmenü. Meisenknödel sind ein beliebtes Fett-Futtermittel – sie sollten aber besser ohne Netz in Spendern angeboten werden, da die Tiere sonst hängen bleiben und sich verletzen können. Wer von allem etwas anbietet kann sich über den Besuch von Buchfink, Spatz, Rotkelchen, Kleiber und Stieglitz freuen, mitunter schaut auch der Specht gerne vorbei.

Gefiederte Feinschmecker  

Beim Futterkauf auf gute Qualität zu achten, macht sich bezahlt, denn die Piepmätze sind wählerisch, wenn die Mischung ranzig oder der Anteil weniger beliebter Samen zu hoch ist. Dann kann es passieren, dass ein Gutteil unverzehrt auf dem Boden landet. Beim Kauf auf hochwertiges, am besten regional oder biologisch produziertes Futter zurückzugreifen macht sich im Sinne der Nachhaltigkeit bezahlt. Das vermeidet lange Lieferketten und eine mögliche Pestizidbelastung der Körner.

„Wer Beerensträucher oder Wildkräuter im Garten oder auf dem Balkon hat, sollte diese den Winter über den Vögeln überlassen, denn die Beeren und Samen sind eine wichtige winterliche Nahrunsquelle“, bemerkt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky dazu.

Auch wenn es gut gemeint ist, nicht alles ist als Vogelfutter geeignet: „Speisereste, salziger Speck, Nudeln oder Brot sind für Vögel kein geeignetes Futter und können ihrer Gesundheit schaden.“, gibt Ferdinand Schmeller, Ornithologe beim Stadt Wien-Umweltschutz, zu bedenken.

Meisenknödel selbst gemacht

Im Handel sind für beinahe alle Wintervogelbedürfnisse fertige Futtermischungen zu haben. Das reicht von Streufutter über Erdnusssäulen, geschälte oder ungeschälte Sonnenblumenkerne bis zu speziellen Körnermischungen und den fetthaltigen Meisenknödeln. Letztere locken nicht nur Meisen sondern auch Spatz und Specht an.

Meisenknödelvarianten sind ganz einfach selbst herzustellen. Dazu das Grundrezept anfertigen, Knödel formen, Kekse ausstechen oder die Masse in Blumentöpfe, Kokosnusshälften, Häferl oder Dosen füllen. Ein Faden zum Aufhängen und fertig ist das Vogelbuffet.

Als Fettgrundlage eignet sich Kokosfett, am besten in bio-Qualität, jedenfalls ungesalzen. Das Fett schmelzen, aber nicht zu heiß werden lassen, dann Sonnenblumenkerne und andere Zutaten wie Leinsamen, Haferflocken und Erdnüsse einrühren. Wenn die Masse wieder etwas abgekühlt und damit fester ist, zu Knödeln formen und dabei den Faden zum Aufhängen mit einarbeiten.

Oder die Mischung in eines der oben genannten Gebinde füllen. Ein hineingestecktes Stäbchen, das etwas herausragt, dient den Vögeln als Haltegriff.