Mit der Seilbahn auf den Kahlenberg

© Genial Tourismus- & Projektentwicklung GmbH

Mit der geplanten Seilbahn Kahlenberg entsteht eine umweltfreundliche Anbindung an die Naherholungsgebiete Donauinsel Nord und den Kahlenberg.

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Erholungssuchende, die einen Spaziergang zum Kahlenberg planen, können das Auto zukünftig stehen lassen. Ausgehend von der U4-Station Heiligenstadt soll die Seilbahn zur Station Donauinsel Nord, dann weiter nach Strebersdorf und schließlich zur Bergstation Kahlenberg führen. Gleichzeitig entsteht damit im öffentlichen Nahverkehr eine neue Anbindungsmöglichkeit – Nur 6 Minuten soll die Fahrt von Heiligenstadt nach Floridsdorf dauern. Das Projekt soll den Individualverkehr auf den Kahlenberg um bis zu 50 Prozent reduzieren und Besucher*innen in weniger als 20 Minuten zur Bergstation bringen. Damit die Stationen für alle erreichbar sind, soll es in Strebersdorf eine Park & Ride-Anlage mit 630 Stellplätzen sowie eine Bike & Ride-Station mit etwa 1.000 Fahrrad-Boxen sowie E-Bike Ladestationen geben.

Ein Blick auf die Umwelt

Die Konzession für das Projekt wurde im März 2022 erteilt, nachdem insgesamt 14 unabhängige Gutachten erstellt wurden. Im Vordergrund stand dabei die Prämisse, dass das Projekt keine negativen Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen und das Wasser haben wird. Generell soll der Bau mit möglichst wenigen Eingriffen in die Natur verbunden sein, sowohl die Stationen als auch ein Großteil der Stützen wird auf bereits versiegelten Flächen gebaut. Zudem sollen für das Projekt weder Baustraßen errichtet noch Bäume gefällt werden.

Um die Privatsphäre der Anrainer*innen zu wahren, wird die Strecke neben den Jedlerseer Kleingärten hinter der bereits bestehenden Lärmschutzwand verlaufen und eine Station im Kahlenberger Dorf wird aufgrund von Einwänden seitens der Anwohner*innen nicht realisiert.

Sicherheit und Barrierefreiheit

Die insgesamt 115 Kabinen sind für jeweils 10 Personen konzipiert und werden über kostenfreies WLAN, Klappsitzbänke und ein Infotainmentsystem verfügen. Die Sicherheit der Gäste soll durch eine Videoüberwachung in jeder Kabine, eine direkte Verbindung zur Leitstelle sowie Frauenkabinen gewährleistet werden. Ein niveauausgleichender Ein-und Ausstieg, breite Eingänge und ausreichend Platz für Rollstühle, Kinderwägen und Räder sorgen für Barrierefreiheit.

Der genaue Baubeginn ist noch nicht absehbar. Auch wenn viele der Bedenken im Bereich Umwelt-und Anrainerschutz ausgeräumt werden konnten, gibt es noch Verhandlungen mit der Stadt Wien. Sollten die letzten Bewilligungen erteilt werden, könnten die ersten Gondeln schon bald über die Stadt schweben. Insgesamt soll der Bau der Seilbahn nämlich nicht länger als 10 Monate dauern.

Hans Steiner
Chefredakteur