Mops-Händlerin wurde hops genommen

Beamten der Polizei-Diensthunde-Einheit gelang der Schlag gegen die Welpen-Händlerin © zvg Vier Pfoten

Illegaler Welpenhandel ist seit Jahren  ein boomendes Geschäft. Dieses geht allerdings meist auf Kosten von immensem Tierleid: Vor allem Rassewelpen werden dabei häufig in Osteuropa regelrecht produziert, viel zu jung von ihren als Gebärmaschinen missbrauchten Müttern getrennt und oft unter falschen Angaben und Impfzertifikaten in Österreich und anderen westlichen Ländern verkauft.

Zumindest für eine Händlerin, die sich am Leid der Tiere bereicherte ist jetzt Schluss. Gemeinsam mit dem Verein Freunde der Tierecke konnte VIER PFOTEN vor kurzem eine illegale Welpenhändlerin in Meidling überführen. Die Frau hatte immer wieder Anzeigen auf der Online-Plattform „willhaben“ geschaltet, um Mopswelpen zu verkaufen. VIER PFOTEN verfolgte die dubiosen Inserate über Monate und führte schließlich mit dem Verein Freunde der Tierecke einen Scheinkauf in der Wohnung der Frau durch. Die Polizei und MA60 waren bereits vorab informiert worden und stießen schließlich dazu. Zwei Mopswelpen wurden konfisziert und ins Tierquartier Wien gebracht. Die MA60 wird Anzeige wegen verschiedener Verstöße gegen das Tierschutzgesetz erstatten. Die Frau muss auch mit Anzeigen wegen Abgabenhinterziehung und Sozialbetrugs rechnen.

Lange Observation

Die beiden Welpen waren bei der Abnahme in einem verhältnismäßig guten Gesundheitszustand. Eine Überraschung, denn VIER PFOTEN Mitarbeiterinnen waren ein Monat davor bereits bei der Frau und hatten sich schon damals als interessierte Käufer ausgegeben. „Damals waren vier andere Mopswelpen in der Wohnung: Zwei der Tiere waren in einem sehr schlechten Zustand, einer davon völlig apathisch. Die Frau behauptete, er habe gerade gefressen und sei daher nur müde“, erzählt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck und geht ins Detail: „Die Welpenhändlerin hatte unter dem Deckmantel einer Hobbyzucht immer wieder neue Würfe von Möpsen online angeboten. Die Tiere hatten einen slowakischen Impfpass; damit hätten sie eigentlich erst mit 15 Wochen legal nach Österreich verbracht werden dürfen, weil bei der verpflichtenden Tollwutimpfung ab 12 Wochen erst dann der Impfschutz einsetzt; sie waren jedoch deutlich jünger. Außerdem konnte die Frau keine der erforderlichen Dokumente und Gesundheitszertifikate vorweisen, die für Hunde mit Qualzuchtsymptomen verpflichtend sind“.

Diese entzückenden Welpen wurden gerettet. ©VIER PFOTEN

Die Frau war bereits aktenkundig, sie musste sogar bereits einmal wegen ihres illegalen Handels eine Strafe zahlen. VIER PFOTEN hofft, dass ihren Machenschaften nun endlich ein Riegel vorgeschoben wird. Weissenböck: „Es sieht so aus, als hätte sie immer wieder Welpen aus der Slowakei bezogen, die sie dann in Österreich verkauft hat. Es war zwar auch eine dreijährige Mopsdame in der Wohnung, die sie als Muttertier ausgab, aber die vielen Würfe, die sie immer wieder online inserierte, können nicht von einer einzigen Hündin stammen. Sie hat generell bei der Befragung durch die äußerst engagierten Polizisten sehr widersprüchliche Angaben gemacht.“

Mehr Infos unter www.vier-pfoten.at