Der Oktober im Zeichen der Senioren

SP-Seniorensprecherin Ilse Fitzbauer ©Christian Fürthner

Auch heuer widmet sich der ganze Monat Oktober schwerpunktmäßig den Seniorinnen und Senioren, der mit seinen vielen unterschiedlichen Veranstaltungen sowohl für Aktivität und Zusammenhalt steht als auch für die Schaffung eines Bewusstsein bzw. ein Sichtbarmachen der Generation 60plus.

Bis 2030 wird voraussichtlich jede/r Vierte in Wien über 60 sein. Umso wichtiger ist es, von den Erfahrungen der Seniorinnen und Senioren zu profitieren, sie selbst noch besser über aktives Altern zu informieren und ihnen mit Wertschätzung sowie Respekt zu begegnen, anstatt mit Altersdiskriminierung, d.h. Kreditverweigerung, Ablehnen von Versicherungen oder Alterslimits bei Veranstaltungen. Hierbei ist vor allem die Bundesregierung massiv in die Pflicht zu nehmen“, fordert SPÖ-Gemeinderätin und Seniorinnen- und Senioren-Sprecherin Ilse Fitzbauer, die zudem betont, dass die Stadt Wien in ihrem Wirkungsbereich das Leben auch für die Generation 60plus lebenswert und vor allem leistbar gestaltet. Denn die hohe Inflation bzw. Preissteigerungen in nahezu allen Bereichen spüren gerade Ältere oft im verstärkten Ausmaß.

Gleichbehandlungsgesetz muss für alle gelten

Respekt und Selbstbestimmung für Seniorinnen und Senioren sollten eigentlich selbstverständlich sein. Doch die österreichischen Gesetze lassen noch immer zu, dass aufgrund ihres Alters ausgegrenzt werden. Das trifft die ganz junge, aber vor allem die ältere Generation in unserem Land. Deshalb wiederholte der ÖGB am 1. Oktober, dem „Tag der älteren Menschen“, seine Forderung nach einem gesetzlichen Diskriminierungsverbot. Das österreichische Gleichbehandlungsgesetz regelt nämlich nur den Schutz vor Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts und der ethnischen Zugehörigkeit. Der Schutz vor Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen ist im Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz geregelt. Genauso wie die sexuelle Orientierung, die Religion und die Weltanschauung ist das Alter im Bereich des „täglichen Lebens“ jedoch nicht geschützt.

Demnach ist es zulässig, einem älteren Menschen mit dem Hinweis auf sein Geburtsjahr bzw. sein Alter eine Wohnung oder den Zugang zu kulturellen Veranstaltungen zu verwehren. „Seniorinnen und Senioren erhalten keine Kredite und Überziehungsrahmen mehr, obwohl alle finanziellen Voraussetzungen dafür gegeben wären oder Kreditkarten-Anträge werden einfach abgelehnt, um nur ein paar Beispiele zu nennen“, so Fitzbauer, die weiter meint: „Die Hauptfrage ist, wohin es führen soll, wenn Menschen, die sich jahrzehntelang redlich geplagt haben, im Alter ausgeschlossen und an den Rand unserer Gesellschaft gedrängt werden. Das kann nicht einfach hingenommen werden!

Anti-Aging beginnt in der Regel im Kopf

Grundsätzlich haben wir in unserer westlichen Welt ein sehr stereotypes Verständnis von Alter, das fast immer mit Krankheit und Gebrechlichkeit assoziiert wird. Die Komplexität des Altwerdens ist aber definitiv anders. Daher gehört auch die Bedeutung von „Altsein“ neu definiert, denn die heutige 60plus-Generation kann mit jener von vor einigen Jahrzehnten nicht verglichen werden. Altwerden zu dürfen ist ein Geschenk und keine Bürde. Es gehört zum Leben dazu und immer mehr Menschen empfinden es als bereichernd, besonders Wiener und Wienerinnen und Wiener. Im Monat der Seniorinnen und Senioren zeigt die Stadt mit zahlreichen attraktiven (großteils kostenfreien) Highlights daher einmal mehr, was Wien für die Menschen in der nachberuflichen Lebensphase zu bieten hat. Knapp 50 Veranstaltungen wurden gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner auf die Beine gestellt: Von einer Führung bei der Polizei (in der Rossauer Kaserne) über ein Bauerngolf-Turnier am Cobenzl bis zu Sonderführungen durchs Rathaus oder Kochen am Schlingermarkt. Der Monat der Seniorinnen und Senioren bietet Gelegenheit, die lebenswerteste Stadt der Welt neu, wieder oder noch intensiver kennenzulernen:

Veranstaltungen und weitere Informationen: kalender.senior-in-wien.at