Rapid: Seele an die Ultras verkauft

Unser Sportinsider Robert Sommer.

Mia san mia, das ist das ewige Motto des FC Bayern, mit dem der Münchner Tradi­tionsklub seine finanzielle ­Eigenständigkeit gegenüber Investoren aller Art betont. Auch der sportliche Erfolg gibt ihnen recht.

Rapid in der Krise

Mir san nichts, das können jetzt die Rapidler sagen. Man ist zwar formal eigenständig geblieben, aber mit einer verfehlten Klubpolitik vom grünen Rasen direkt ins lodernde Feuer der Fußballhölle gerast. Tiefer geht’s wirklich nicht mehr: sportlich nach der Pleite gegen Vaduz und imagemäßig durch die fatale, selbst verschuldete Führungskrise. Das gibt wiederum den zahlreichen Kritikern recht.

Die Ultras

Die Hütteldorfer nennen sich zwar stolz Mitgliederverein, anders als die Bayern sind sie aber ein veraltetes Ultras-Konsortium, das partout nicht in diesem Jahrtausend ankommen will. Martin Bruckner wurde durch die verschworene Fangruppe Präsident und Christoph ­Peschek durfte Geschäftsführer bleiben. Jetzt haben diese gut organisierten und einflussreichen Anhänger, die Gewalt nicht zur Gänze ablehnen und auch durch eine frauenfeindliche Einstellung negativ auffallen, den beiden Zauberlehrlingen an der Spitze das Vertrauen ent­zogen: Die Geister, die sie gerufen hatten, wurden sie nicht mehr los …

Es stimmt schon: Salzburg hat seine Seele an den Milliardenkonzern Red Bull verkauft. Aber Rapid die seine an die Ultras. Freiheit sieht anders aus.