
In Rothneusiedl im Süden Wiens entsteht ein Stadtteil, der Klimaschutz, Biodiversität und Lebensqualität miteinander vereinen soll. Vorab wurden jetzt 111 Obstbäume gepflanzt.
In Rothneusiedl im 10. Bezirk entsteht auf 124 Hektar ein neuer Stadtteil mit Wohnraum für 21 000 Menschen. Der ländliche Charakter soll dabei eingebunden und im Sinne eines urbanen Stadtteils neu interpretiert werden. In diesem Zusammenhanf wird das gesamte Stadtentwicklungsgebiet später über 40 Hektar Grünflächen bieten.

Noch vor Baubeginn 2030 werden bereits jetzt auf einer Fläche von 4.000 Quadratmetern insgesamt 111 Obstbäume gepflanzt, darunter Birnen, Äpfel, Lotuspflaumen und die rote Maulbeere.Planungsstadträtin Ulli Sima, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál setzten die ersten davon.
Eine “essbare” Stadt
Die Birnenbäume werden voraussichtlich schon im Sommer Früchte tragen, die restlichen Obstbäume gedeihen in den kommenden Jahren. Das Konzept der „Essbaren Stadt“ ermöglicht den zukünftigen Bewohnern sowie den Menschen aus der Umgebung den kostenlosen Zugang zu frischem Obst. Die Streuobstwiesen sind ganzjährig zugänglich, und das Ernten ist ausdrücklich erwünscht.
Marcus Franz, Bezirksvorsteher von Favoriten, sieht positive Effekte für den Bezirk: „Ich freue mich, dass hier in Rothneusiedl ein essbarer Garten entsteht. “Besonders freut mich, dass die rote Maulbeere als Leitobst für den neuen Stadtteil gewählt wurde – weil der Maulbeerbaum sehr anpassungsfähig ist, aber auch weil Maulbeermarmelade meine Lieblingssorte ist.“
Fun Fact: Die rote Maulbeere fördert die Biodiversität und hat eine historische Verbindung zu Wien. Kaiserin Maria Theresia ließ im 18. Jahrhundert die erste Maulbeerbaumschule anlegen, um von teuren Seidenimporten aus China unabhängig zu werden.