Es war kein Aprilscherz, sondern eher zum Weinen. Die zweite schwere K.O.-Niederlage von Profiboxer Marcos Nader aus Ottakring wird wohl das Karriere-Ende bedeuten. Wenn er vernünftig ist. Eine Analyse von Hans Steiner.
Schon vor einem Jahr überlegte der sympathische Marcos Nader (33) nach der schweren K.O.-Niederlage inklusive kurzer Bewusstlosigkeit, ob er es lassen sollte. Doch im Verbund mit seiner Gattin und Bruder-Trainer Daniel entschied der Bounce-Club-Boss, es noch einmal zu probieren. Noch einmal alles für einen Titel zu geben.
Doch das erneut schwere K.O. in der 10. Runde gegen den Deutsch-Russen Alexander Pavlov ist ein doppelter Niederschlag. Marcos konnte damit den Gürtel als IBF-Intercontinental-Meister im Mittelgewicht nicht zurückholen. Und wird vermutlich auch keinen größeren Titelkampf mehr bekommen. Zudem ist sein älterer Bruder, der immer sein wichtigster Ratgeber und Bounce-Motor war, an Parkinson erkrankt – und muss ab sofort wesentlich kürzertreten.
Also liegt auf der Hand, was Insider nun erwarten: Marcos Nader wird sich als Box-Profi zurückziehen und voll um seinen blühenden Klub in der Ottakringer Enenkelstraße kümmern. So meinte er auch nach der bitteren Niederlage gleich: “Ich werde jetzt mit meinem Bruder besprechen, wie es weitergehen soll.” In einem anderen Interview betonte er sinngemäß: “Es gibt in der Familie nicht mehr viele, die wollen, dass ich weitermache …” Da auch privat einiges dafür spricht: Marcos wurde vor kurzem zum zweiten Mal Vater.