Schnelleres Öffi-Netz: Falschparker und Ampeln im Fokus

Vorrang: Drei Viertel aller Öffi-befahrenen Ampeln schalten für Bim und Bus auf Grün. © Wiener Linien/Julia Allerding

Die Stadt Wien setzt ihre Bemühungen fort, Das Öffi-Netz schneller und effizienter zu gestalten. Im Jahr 2025 sollen Falschparker-Hotspots entschärft und die Öffis noch stärker bevorrangte Ampeln nutzen. Damit wird der Weg frei für eine zügigere Fahrt und mehr Umweltfreundlichkeit im Straßenverkehr.

Mit einer konsequenten Kombination aus baulichen Maßnahmen, stärkeren Strafen für Falschparker und einer besseren Ampelschaltung zeigt Wien, wie die Stadt den öffentlichen Verkehr fit für die Zukunft macht – schnell, zuverlässig und umweltfreundlich.

Maßnahmen gegen Falschparker: Wien geht konsequent vor

Falschparker können den öffentlichen Verkehr erheblich ausbremsen. Im Jahr 2024 zählten die Wiener Linien 939 solcher Vorfälle bei der Straßenbahn, fast die Hälfte der insgesamt 1.528 gemeldeten Fälle. Ein Straßenbahnzug, den ein Falschparker blockiert, benötigt oft lange Zeit, um den regulären Fahrplan wieder einzuhalten. Die Strafen für Falschparker wurden 2024 erheblich angehoben. Wer ein Auto unzulässig parkt, muss nun 365 Euro zahlen – ein Betrag, der der Jahreskarte für die Wiener Linien entspricht. Diese Maßnahme soll den Druck auf die Autofahrer erhöhen, ihre Fahrzeuge nicht an kritischen Stellen abzustellen.

Bauliche Maßnahmen und Hotspot-Entschärfungen

Die Wiener Linien setzen auf bauliche Maßnahmen, um besonders betroffene Hotspots zu entschärfen. Ein prominentes Beispiel ist die Camillo-Sitte-Gasse im 15. Bezirk, wo die Straßenbahnlinie 9 häufig durch parkende Autos blockiert ist. Ab Sommer 2025 wird dieser Bereich neu gestaltet. Der Gehsteig wird verbreitert, die Haltestelle verlängert und mehr Grünflächen werden angelegt. Diese baulichen Veränderungen sollen nicht nur das Parkproblem lindern, sondern auch die Verkehrssituation für alle Verkehrsteilnehmer verbessern. Ein weiteres Beispiel für erfolgreiche Maßnahmen ist die Kreuzgasse in Währing. Durch Umbauten reduzierte sich die Zahl der falsch geparkten Autos um über 40 Prozent. Durch Umgestaltungen der Infrastruktur kann man solche Problemstellen nachhaltig entschärfen.

Vorrang für die Öffis bei Ampeln und Haltestellen

In Wien gibt es rund 1.300 Ampeln, von denen etwa 1.050 auch von Bussen und Straßenbahnen befahren werden. Knapp drei Viertel dieser Ampeln haben mittlerweile eine Vorrangschaltung für die Öffis, sodass Busse und Straßenbahnen möglichst zügig vorankommen. Diese Vorrangregelungen befinden sich kontinuierlich im Ausbau. 2024 verlängerte man die Grünphase an der Gürtel-Querung, um den Linien 46 und 49 eine schnellere Fahrt zu ermöglichen. Auch 2025 sind neue Maßnahmen geplant, wie etwa eine Bevorrangung für die Linie 2 auf der Marienbrücke. Im Bereich der Busse steht ebenfalls eine wichtige Verbesserung an. Die Linie 57A erhält auf der Gumpendorfer Straße vier neue Kap-Haltestellen, die einen schnelleren Fahrgastwechsel ermöglichen. Der Baubeginn für diese Maßnahme ist für 2026 vorgesehen.

Ein schnellerer öffentlicher Verkehr für alle

Die kontinuierlichen Bemühungen der Wiener Linien und der Stadt Wien, den öffentlichen Verkehr zu beschleunigen, kommen sowohl den Fahrgästen als auch der Umwelt zugute. Denn während in einem Auto durchschnittlich nur 1,14 Personen sitzen, transportiert eine Straßenbahn über 200 Personen. Das macht die Öffis zu einer umweltfreundlicheren und platzsparenderen Alternative im Vergleich zum Individualverkehr. „Die Öffis sind in der Stadt besonders umweltfreundlich und platzsparend unterwegs“, erklärt Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien. „Wiener, die sich für U-Bahn, Straßenbahn und Bus entscheiden, dürfen nicht ausgebremst werden. Denn die Öffis sind nur dann besonders attraktiv, wenn man damit schnell und zuverlässig an sein Ziel kommt.“

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