Seit dieser Woche hat nun wirklich für alle Schülerinnen und Schüler in Österreich der Ernst des Lebens begonnen. Mit 13. September enden die Sommerferien in den Schulen Westösterreichs. Auch das Schuljahr 2021/22 wird in der graßierenden COVID-19 Pandemie stattfinden. In einem offenen Brief an die Regierung, fordern Wiener Schülersprecherinnen und Schülersprecher ein umfassendes und neues COVID-Konzept.
Distance Learning vermeiden
In einem dürften sich Regierung und Schülervertreter einig sein: Es muss alles getan werden, um Home Schooling und Distance Learning zu vermeiden. Der 4-Phasenplan für einen sicheren Schulstart im Herbst der Regierung baut auf regelmäßiges Testen, Luftfilteranlagen und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz innerhalb der ersten drei Wochen auf. Weiters ist ein Impfangebot für Schulen eingereichtet worden. Mittels stationären Impfteams und Impfbussen können alle Schülerinnen und Schüler ab 12 mit Einverständniserklärung der Eltern – ab 14 Jahren ist diese nicht mehr notwendig – die wichtige Impfung kostenlos erhalten.
Keine Luftfilter erhalten
Das Sicherheitskonzept des Bundes sorgt aber bei den Schülervertretern für Unmut. Zu spät sei das Konzept präsentiert worden, der Anschein abermals einen Sommer verschlafen zu haben tue sich für die Schulsprecher auf. Durch die späte Kommunikation – erst in der letzten Ferienwoche wurde der „Herbstfahrplan“ präsentiert – konnten sich weder Schüler noch Lehrer genug auf die neuen Gegebenheiten einstellen. Auch sehe man durch überlastete Testlpattformen die mangelnde Vorbereitung, so die Schulsprecher.
Gezeichnet wurde der Brief an Bundeskanzler Kurz, Bildungsminister Faßmann und Gesundheitsminister Mückstein von insgesamt 32 Schulsprecherinnen und Schulsprechern aus Wien. Damit unterstützt jede dritte Wiener AHS die Forderungen. Die Schülervertreter machen darauf aufmerksam, dass in keiner ihrer Schulen bisher eine der Luftfilteranlagen für Klassenräume installiert wurden.
Umfassendes COVID-Konzept gefordert
Gerade die hohe 7-Tages-Inzidenz bei ungeimpften 12-17 Jährigen alarmiere die Schülervertreter. Sie liegt mit 400 weit über den Österreichschnitt. Daher seien verstärkte Schutzmaßnahmen notwendig, um einen abermaligen Schullockdown zu verhindern.
Sie fordern ein überarbeitetes Sicherheitskonzept, dass unter anderem den Schutz von ungeimpften Kindern durch eine Impfpflicht beim Kindergarten- und Volksschulpersonal. Weiters fordern sie Entlastung durch Streichung von Lehr- und Maturstoff, sowie einen Fahrplan für die Matura noch im Jahr 2021. Um den Schülern mehr Mitsprache zu garantieren, fordern die Schulsprecher eine Einbindung auf allen Ebenen – vom Krisenteam an jeder Schule bis zu Verhandlungen im Bildungsministerium.