Smartphone-freie Kindheit: Ein neuer Ansatz für Eltern

Die Digitalisierung prägt den Alltag von Kindern und Jugendlichen mehr denn je. Doch wie beeinflusst der Umgang mit Smartphones ihre Entwicklung?

Mit dieser zentralen Frage beschäftigt sich die österreichische Initiative „Smartphone-freie Kindheit“, die kürzlich einen bedeutenden Schritt nach vorne gemacht hat: Als offizieller Partner der britischen Bewegung „Smartphone Free Childhood UK“ wurde sie in eine internationale Plattform eingebunden, die bereits über 150.000 Eltern vereint.

Alarmierende Zahlen: Die Generation der Bildschirme

Die Statistik ist erschreckend: Laut dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) verbrachten Jugendliche 2021 durchschnittlich 7,5 Stunden täglich vor Bildschirmen. Ein US-amerikanischer Report von dcdx zeigt, dass diese Zeit sogar die Schlafdauer übersteigt. Der kontinuierliche Blick auf den Bildschirm hinterlässt Spuren: Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen und ein reduziertes Selbstwertgefühl sind nur einige der bekannten Nebenwirkungen.

Die Initiative „Smartphone-freie Kindheit Österreich“ möchte diesem Trend entgegenwirken, indem sie Eltern, Pädagog*innen und andere Interessierte zusammenbringt, um den negativen Effekten entgegenzutreten und Kindern eine gesündere Entwicklung zu ermöglichen.

Die Ziele der Bewegung: Ein neues Bewusstsein schaffen

Die „Smartphone-freie Kindheit“ verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der mehrere Aspekte umfasst:

– Bewusstsein schaffen

Eltern und Lehrkräfte sollen über die Risiken und Nebenwirkungen einer unkontrollierten Smartphone-Nutzung informiert werden. Dabei steht nicht das Verteufeln digitaler Technologien im Fokus, sondern die Förderung eines bewussten Umgangs.

– Netzwerke stärken

Durch Plattformen und regionale Gruppen, organisiert nach Bundesländern, wird der Austausch von Erfahrungen erleichtert. Lokale Lösungen und gemeinsame Ansätze sollen dabei unterstützt werden.

– Kinder schützen

Die Initiative will Kindern einen Raum bieten, in dem sie kreativ sein können, soziale Kontakte pflegen und reale Erlebnisse sammeln – jenseits von Bildschirmen.

– Öffentliche Diskussion anregen

Eine der zentralen Aufgaben ist es, die Rolle von Smartphones und digitalen Medien in der Erziehung zu hinterfragen und langfristig eine Kultur der bewussten Nutzung zu etablieren.

Internationale Zusammenarbeit: Von Vorbildern lernen

Johannes Knierzinger, Mitgründer der Initiative, hebt die Bedeutung der internationalen Kooperation hervor: „Die Partnerschaft mit ‚Smartphone Free Childhood UK‘ gibt uns die Möglichkeit, bewährte Ansätze aus anderen Ländern zu übernehmen und in Österreich anzupassen.“ Als Lehrer für Digitale Grundbildung und Vater sieht er die Chance, die digitale Erziehung in Schulen und Familien nachhaltig zu verbessern.

Warum eine smartphonefreie Kindheit wichtig ist

Die intensive Nutzung von Smartphones beeinflusst nicht nur das Verhalten, sondern auch die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Die Initiative setzt daher auf Aufklärung und konkrete Hilfsangebote. Sie möchte Eltern und Lehrkräfte dazu befähigen, ein Umfeld zu schaffen, das Kindern Zeit und Raum für soziale Interaktion, Bewegung und Kreativität gibt.

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