So will die SPÖ die Leopoldstadt zurückerobern

Grüne Leopoldstadt

Das Duell heißt Uschi Lichtenegger gegen Alex Nikolai – die anderen Parteien und Kandidaten müssen die Rolle übernehmen, die es in Fußballstadien aufgrund der Corona-Krise immer weniger gibt: die der Zuschauer.

Die Nachwahl

Die grüne Lichtenegger, 2016 nur durch eine Nachwahl und die fehlende Mobilisierung der Sozialdemokraten überraschend Bezirksvor­steherin geworden, übt seitdem ihr Amt im Sinne reiner Klientel-Politik aus – unter dem Motto: Rad rein, Auto raus! Das kommt in den
sogenannten Bobo-Vierteln, etwa rund um den Karmelitermarkt mit ­seinem linksliberalen Wähler-Spektrum nicht schlecht an – ob es aber für eine Wie­der­wahl reicht, ist eher ungewiss.

Der Kumpeltyp

Ihr roter Gegenkandidat Alex Nikolai, ein geselliger Kumpeltyp, bedient nämlich mit seinem Programm in klassischer SPÖ-Manier die gesamte Bevölkerung, auch in Gegenden, wo die Besserverdienenden nicht zu Hause sind: Er wettert gegen die kata­s­trophale Parkplatz­situation, fordert eine bessere ärztliche Versorgung im Bezirk, tritt für mehr Sport- und Bildungseinrichtungen ein und will sich vor allem um leistbares Wohnen kümmern, aber
auch um den Umweltschutz.

Sein Credo: Mehr Bürger­beteiligung und gegen eine abgehobene Politikerkaste,
die einsame Entscheidungen über den Köpfen der Betroffenen fällt. Das ist eine Taktik, die am 11. Oktober durchaus aufgehen könnte!