Sonderbriefmarke gibt der Grauammer eine Stimme

Die neue Sonderbriefmarke der Grauammer © Österreichische Post AG

Die stark gefährdete Grauammer ist Österreichs Vogel des Jahres 2024 und zugleich das erste Motiv der neuen Briefmarkenserie „Heimische Vögel“. In dieser Serie stellt die Österreichische Post in Kooperation mit BirdLife Österreich gefährdete Vogelarten vor.

In den vergangen 25 Jahren sind neun von zehn Grauammern verschwunden. Das österreichische Brutvorkommen der Grauammer beschränkt sich nur noch auf vereinzelte, kleine Verbreitungsgebiete im Osten des Landes. Ein guter Grund um auf diese Situation aufmerksam zu machen.

Das erste Exemplar der neuen Sonderbriefmarke wurde nun von Post-Generaldirektor Georg Pölzl an Gábor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich, übergeben. Sie wurde von Lisa Filzi gestaltet, hat einen Nennwert von 95 Cent und wurde 340.000 Mal aufgelegt. Sie ist ab sofort in allen Postfilialen, auf onlineshop.post.atsowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post (Telefon: +43 577 67 – 95095; E-Mail: sammler-service@post.at) erhältlich.

Georg Pölzl, Generaldirektor, Österreichische Post AG, mit Gábor Wichmann, Geschäftsführer, BirdLife Österreich © Österreichische Post AG

Zusätzlich zur Sonderbriefmarke gibt die Post in Kooperation mit BirdLife Österreich das Marken- und Postkartenheft „Singvögel“ zur Aufklärung und Bewusstseinsbildung heraus. Vier Postkarten sowie vier Briefmarken zu je 95 Cent zeigen die bunte Schönheit der heimischen Singvögel.

EIN SINGVOGEL VERSTUMMT

Die stark gefährdete Grauammer ist die größte, aber wegen ihres schlichten Gefieders auch unscheinbarste einheimische Ammernart. Als Lebensraum benötigt sie offene Kulturlandschaften mit blütenreichen Brachen, kleinen Feldgehölzen und Einzelsträuchern als Versteckmöglichkeiten sowie einzelnen höheren Bäumen als Singwarte. Genau diese Lebensraumansprüche führen zur starken Gefährdung der Grauammer, denn geeignete Lebensräume wie Brachen wurden in den letzten Jahrzehnten durch die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung immer seltener.

Das bedeutendste Brutgebiet ist die Niedermoorlandschaft Hanság (Waasen) an der burgenländisch-ungarischen Grenze: 2022 wurden hier 50 Reviere gezählt. Das Aussterben der Grauammer kann durch geeignete Maßnahmen noch verhindert werden. Dazu bedarf es vermehrt temporär aus der Nutzung genommene Wirtschaftsflächen sowie extensiv bewirtschaftete Ackerstreifen, Grabenränder oder Ruderalflächen. Deren Zunahme hilft nicht nur der Grauammer, sondern auch vielen anderen Feld- und Wiesenvögeln in Österreich.