„Sprechende Bücher“ für blinde Kinder entwickelt

G. Graser, M. Groß, D. Baurecht, A. Pitzschke, H. Loos, E. Hülber, I. Bousek, H. Ganitzer und R. Corazza. ©Claudia Schwager

Ein EU-geförderten Erasmusplus-Projekt wurde in der Schule für sehbehinderte Kinder im 15. Bezirk vorgestellt. Gemeinsam mit vier Partnerschulen wurden dabei innovative Unterrichtsmaterialien für blinde und schlecht sehende Kinder entwickelt. 

Am 11. Jänner wurden die „TaTaBooks“ erstmals in der Wiener Schule in der Zinckgasse eingesetzt. An dem feierlichen Event nahmen auch der Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus, Dietmar Baurecht, sowie Abgeordnete der Bildungsdirektion teil.

Lehrmaterialien aus dem 3D-Drucker

In enger Zusammenarbeit mit vier internationalen Partnerschulen in Wien, Budapest, Brünn und Bratislava entstanden in den vergangenen zwei Jahren innovative und vor allem aufregende Lehr- und Lernmaterialien für blinde und sehbehinderte Kinder. Dabei handelt es sich um eine „Buch“-Box, die Lehrinhalte in 3D-gedruckter Form vermittelt. Alle  Partnerschulen haben dafür ein Thema aufbereitet. Nach Projektende erhält jede von ihnen ein „TaTaBook“ mit allen Themen und Beschreibungen in den Sprachen der vier teilnehmenden Länder sowie auf Englisch.

Taktile Bücher sind gratis erhältlich

Bei den sprechenden taktilen Büchern für sehbehinderte Kinder („Talking Tactile Books for Visually Impaired Children“) werden Themen wie „Der menschliche Körper“, „Die Reise des Magellan“, „Geologie“ und „Orientierung & Mobilität“ durch eine Audioausgabe und Online-Inhalte ergänzt. Alle Inhalte sind über die Plattform soml.economica.eu kostenlos zugänglich. Mithilfe eines 3D-Druckers können sie weltweit eigenständig ausgedruckt und genutzt werden.

Auch für breite Masse interessant

Da die „TaTaBooks“ alle Sinne ansprechen (es gibt sogar ein Geruchs-Memory) und die Inhalte so inklusiv wie möglich gestaltet sind, sehen die Entwickler neben der direkt angesprochenen Zielgruppe auch breitere Anwendungsmöglichkeiten im gesamten Schulbetrieb.