Eine aktuelle Erhebung der Arbeiterkammer Wien zeigt: Selbst günstigste Lebensmittel sind im Juni 2025 erneut deutlich teurer geworden. Besonders betroffen sind Grundnahrungsmittel.

Der Griff zu den günstigen Produkten war für viele Wiener Haushalte lange ein Mittel, um das Budget zu entlasten. Doch dieser Ausweg wird zunehmend unerschwinglich. Der neue AK Preismonitor für Juni 2025 hat 40 der jeweils billigsten Lebensmittel und Reinigungsprodukte bei sieben großen Supermarkt- und Diskonterketten unter die Lupe genommen – mit ernüchterndem Ergebnis. Der Preis für den gesamten Warenkorb lag bei 80,89 Euro, das sind fast 12 Prozent mehr als noch im Juni 2024. Besonders drastisch fiel die Teuerung bei Bohnenkaffee (+96 %), Orangensaft (+54 %) und Äpfeln (+37 %) aus. Damit erreicht der Warenkorb einen neuen Rekordwert und trifft vor allem Haushalte mit niedrigem Einkommen.

Kaffee, Butter & Co: Preissteigerungen im Detail

Viele der betroffenen Produkte zählen zur Grundversorgung: Neben Bohnenkaffee stiegen auch Preise für Schokolade (+34 %), Tomaten (+23 %) und Butter (+22 %). In Summe wurden 21 von 40 Produkten im Jahresvergleich deutlich teurer. Weitere sieben blieben stabil – darunter etwa Mehl, passierte Tomaten oder Zahnpaste. Nur zwölf Artikel wurden etwas günstiger, etwa Kartoffeln. Dennoch: Der Gesamttrend zeigt klar nach oben.

Rückblick: Teuerung seit 2021 massiv

Setzt man den Blick weiter zurück, wird die Dimension der Preisentwicklung noch deutlicher: Seit Beginn der Teuerungswelle im September 2021 ist der Preis des Warenkorbs um satte 58 Prozent gestiegen, von rund 51 Euro auf knapp 81 Euro. Manche Produkte wie Penne (+103 %), Weizenmehl (+88 %) oder Marmelade (+75 %) haben sich seitdem nahezu verdoppelt. Eine Ausnahme bildet lediglich Flüssigwaschmittel – hier blieb der Preis stabil.

Wer wenig hat, zahlt relativ mehr

Besonders belastet sind laut AK-Analyse Personen mit geringem Einkommen, Familien, ältere Menschen und junge Haushalte. „Viele können sich selbst die günstigsten Produkte kaum noch leisten“, heißt es von Seiten der AK-Konsumentenschützer. Die Forderung an die Politik ist klar: Es braucht gezielte Maßnahmen für leistbare und faire Lebensmittelpreise, etwa über Preisbeobachtung, Wettbewerbskontrolle und gezielte Entlastungspakete.

AK Preismonitor für Wien (Juni 2025)