Trotz Ausscheidens: Rapid-Fans stolz auf ihr Team!

Starke, vielsagende Choreographie des Block West zum Anpfiff (Bild: Steiner).

Keine negative Stimmung, nur enttäuschte Gesichter: 23.000 der 25.600 Fans waren im Wellental der Gefühle. Rapid hat Djurgarden einen heroischen Kampf geliefert, ist am Ende an Kleinigkeiten und der frühen roten Karte gescheitert.

Es war angerichtet, Fußball-Geschichte zu schreiben. Das ist nicht gelungen. Es wurde aber ein atemberaubendes Kapitel des heimischen Fußballs aufgeschlagen. Manche nennen es “Europacup-Schlacht”, jedenfalls gab es mindestens drei Verletzte, viele gelbe Karten, einmal Gelb-Rot – und vor allem die schnelle rote Karte für Rapid-Sechser Sangare in der 7. Minute. Rückblickend die Vorentscheidung.

Heroischer Kampf

Wobei die Rapidler einen heroischen Kampf lieferten. Seidl, Beljo, Grgic, Cvetkovic, Auer, Oswald kämpften, grätschten, verbissen sich in den Gegner. Und erzwangen trotz Unterzahl eine Verlängerung. Erst 0:1 (Handselfer), dann das glückliche 1:1 (Kopfball-Eigentor), ehe es mit 1:2 weiterging. Dort gingen den Grün-Weißen die Kräfte aus. Am Ende war das 1:4 zu hart, spiegelt nicht die Ausgeglichenheit wieder. Wobei Rapid auch an der mangelnden Chancenauswertung – wieder einmal – scheiterte.

Fans versöhnt

Egal. Die Fans waren trotzdem nicht böse, wie dem Wiener Bezirksblatt nach dem Match gesagt wurde. “Echt schade, aber sie haben super gekämpft”, so Helga. Oder Toni: “Da haben nur Kleinigkeiten gefehlt.” Andere haderten mit dem glücklichen Hands-Elfmeter für die Schweden (42. Minute): “Aus so kurzer Distanz kann das nie ein Elfer sein”, meinte ein langjähriger Fan. Fazit: Den Elfer kann man geben, muss man aber nicht – hier ist der Grad sehr schmal.

Offizielle enttäuscht

Im Gegensatz zu vielen Fans waren die offiziellen Stimmen von Enttäuschung geprägt. “Es ist eine kuriose Art und Weise, wie die Reise zu Ende gegangen ist. Wir haben uns auf viel vorbereitet, aber nicht auf 120 Minuten. Es war schwierig”, so Trainer Robert Klauß. “Totale Leere. Ich bin irgendwie auch stolz auf diese Mannschaft”, so Mittelfeldmotor und Superkämpfer Lukas Grgic. Und Louis Schaub: “Für viele war es das Spiel des Lebens, es ist bitter, wenn es dann nicht reicht.”

Hans Steiner
Chefredakteur