Der letzte Donnerstag im April steht wienweit ganz im Zeichen der Töchter. Der Wiener Töchtertag zeigt erfolgreich seit 20 Jahren Mädchen Betriebe aus den Bereichen Technik, Digitalisierung, Naturwissenschaft und Handwerk. Bereits rund 50.000 Mädchen konnten so in den letzten zwei Jahrzehnten spannende Berufe für sich entdecken. Noch bis 19. April läuft die Anmeldung für den 21. Töchtertag am 28. April.
Vielfalt statt veralteter Rollenbilder
2002 wurde die Initiative ins Leben gerufen. Der erste Wiener Töchtertag fand mit nur einem Unternehmen und 200 Mädchen statt. Heuer machen bereits 190 Betriebe. Mädchen zwischen 11 und 16 Jahren haben noch bis 19. April die Möglichkeit, sich ein Unternehmen auszusuchen und sich online anzumelden. Zusätzlich wird 2022 mit dem Töchtertag KIDS das Angebot erstmals auf Volksschülerinnen ausgeweitet.
„Immer noch entscheiden sich manche Jugendliche auf Basis vorgefertigter, überholter Rollenbilder für Berufe. Gerade deshalb ist der Wiener Töchtertag so wichtig. Damit Mädchen interessante Jobs in Bereichen wie Technik, Digitalisierung, Naturwissenschaften und Handwerk entdecken können. Umso wichtiger ist es, bereits bei den Jüngsten anzusetzen. Mit dem Töchtertag KIDS zeigen wir heuer schon Mädchen im Volksschulalter die Vielfalt an Berufen“, so Töchtertag-Initiatorin, Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál.
Frauen in der Technik verdoppelt
Der Trend ist eindeutig: Der Anteil an weiblichen Studierenden im Bereich Technik hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt – wenn auch männliche Studierende hier immer noch dominieren. Einen deutlichen Anstieg gab es auch bei Frauen in Führungspositionen: Der jährliche Frauen.Management.Report der AK Wien belegt, dass der Anteil von Frauen, die in den 200 umsatzstärksten Unternehmen Österreichs Führungspositionen ausüben, seit den Anfangsjahren des Töchtertags um rund zwei Drittel gestiegen ist. Insgesamt sind 2022 aber nur 8,9 Prozent der Führungskräfte weiblich.
„Der Wiener Töchtertag ist ein tolles Zusatzangebot zur schulischen Berufsorientierung. Die Bildungsdirektion unterstützt den Töchtertag von Anfang an und wünscht: ‚Happy Birthday‘!“, so Bildungsdirektor Heinrich Himmer.
Vom Töchtertag zum Traumberuf
Der Töchtertag inspiriert und hilft bei der Berufsauswahl – das zeigen auch Geschichten der Teilnehmerinnen. So fand etwa die Dirigentin Clara Maria Bauer ihren Weg 2007: „Der Wiener Töchtertag 2007 hat mir eine neue Welt eröffnet. Damals durfte ich ausprobieren, die Wiener Symphoniker zu dirigieren. Heute bin ich Dirigentin und liebe meinen Beruf. Ich möchte jungen Frauen den Mut geben, ihre Träume ernst zu nehmen.“
Auch Annika Appl, Schülerin am TGM unterstreicht: „Beim Töchtertag habe ich Technikerinnen in verschiedenen Berufen kennengelernt. Das hat mich bestärkt, eine HTL zu besuchen. Ich finde es wichtig, dass Mädchen ihren eigenen Weg gehen.“
Online-Anmeldung bis 19. April möglich
Beim 21. Wiener Töchtertag können Mädchen aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland zwischen 11 und 16 Jahren einige Stunden in einem Unternehmen verbringen – entweder in einem Töchtertag-Betrieb, in dem ein Elternteil arbeitet, oder in einem anderen Unternehmen, das sie sich selbstständig auf toechtertag.at aussuchen. Da es sich um eine schulbezogene Veranstaltung handelt, haben die Mädchen an diesem Tag schulfrei. Weitere Informationen und Anmeldung unter: https://www.toechtertag.at/