Schulstart: Wiener Schülervertreter kritisieren Bildungsminister

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Am ersten Schultag präsentierten Wiener Schülervertreter ihre Forderungen an Bildungsminister Faßmann.

„Zum einen wurde verpasst, ein wissenschaftlich durchdachtes Konzept zum gesundheitlichen Schutz der 1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler Österreichs zu entwickeln. Statt Verdünnung der Klassen, Massenproduktion von Masken höherer Schutzstufen und Anmietung externer Gebäude sollen wir uns jetzt mit einer mehr schlecht als recht funktionierenden Ampel zufriedengeben. Das wird uns Schülerinnen und Schülern nicht gerecht“, so die Wiener AHS-Landesschulsprecherin Anna Blume von der Aktion kritischer Schüler_innen (AKS) Wien heute Mittag bei einer Pressekonferenz vor dem Bildungsministerium.

„Und die Probleme reichen weit über den gesundheitlichen Bereich hinaus. Schon vor der Pandemie war unser Bildungssystem nicht sozial gerecht. Jetzt ist es noch ungerechter geworden. Doch Schuld daran ist nicht das Coronavirus, sondern das Unvermögen von Minister Faßmann, mit dem Virus umzugehen“, ergänzt der stellvertretende AHS-Landesschulsprecher Pascal Unger (AKS) in seinem Pressestatement.

LSV-Mitglied Sihaam Abdillahi führt aus: „Wir werden zurzeit auch ohne die Schule schon von genug Problematiken belastet. Minister Faßmann sollte hier eigentlich gegensteuern und entlasten. Denn es kann beispielsweise nicht sein, dass am Ende die Schülerinnen und Schüler diejenigen sind, die die Folgen der Coronakrise durch noch höheren Leistungsdruck ausbaden müssen“.

Die Vertreter der Schüler fordern:

  • Flächendeckende, freiwillige Testprogramme für Schüler
  • Verdünnung der Klassen in Gruppe A und B mit geteiltem Unterricht
  • Anmietung von externen Gebäuden für den Schulunterricht
  • Bereitstellung von Masken höhere Schutzstufen für alle Schüler und Lehrer
  • Schüler, die zuhause bleiben, dürfen mit dem Erarbeiten des Lehrstoffs nicht alleine gelassen werden
  • Eine rechtlich klare Regelung, die Eltern ermöglicht, ihre Kinder im Falle erneuter Schulschließungen ohne finanzielle oder arbeitsrechtliche Folgen zuhause zu betreuen
  • Kürzung der Lehrpläne der von der Coronakrise besonders betroffenen Sekundarstufe 2
  • Anpassungen beim Stoff für die Abschlussprüfungen der kommenden Jahre

„Wir haben ein Recht auf Bildung. Es braucht endlich ein Konzept, damit auch wirklich niemand von diesem Recht ausgeschlossen wird. Im kommenden Schuljahr darf kein einziger Schüler und keine einzige Schülerin auf der Strecke bleiben. Dafür muss Minister Faßmann seinen Kurs korrigieren, und zwar jetzt“, so die Vertreter gemeinsam.