Der Welttag der psychischen Gesundheit, auch bekannt als Welttag der seelischen oder geistigen Gesundheit, wird seit 1994 von der World Federation for Mental Health (WFMH) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) begangen.
Ziel dieses Aktionstages ist es, die Aufmerksamkeit auf die psychische Gesundheit zu lenken, Informationen über psychische Erkrankungen zugänglich zu machen und Solidarität mit Betroffenen sowie ihren Angehörigen auszudrücken.
Psychologischer Dienst in den Häusern zum Leben: Unterstützung auf vielen Ebenen
In den 30 Häusern zum Leben, die vom Fonds Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser betrieben werden, spielt der Psychologische Dienst eine zentrale Rolle im Alltag der rund 8.500 Bewohnerinnen. Ein Team von 25 Psycholog*innen unterstützt sowohl die Bewohner*innen als auch ihre Angehörigen in schwierigen Lebenssituationen. Die Aufgaben reichen von psychologischer Begleitung und Krisenintervention bis hin zu Beratungsgesprächen, die den Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen erleichtern sollen.
Der psychologische Dienst übernimmt zudem die wichtige Aufgabe, Mitarbeiter*innen durch Schulungen und Beratung im Umgang mit gerontopsychologischen Themen zu stärken. Auch in akuten Krisensituationen steht ein speziell dafür ausgebildetes Team zur Verfügung. Die enge Zusammenarbeit mit anderen Bereichen der Häuser sorgt für eine ganzheitliche Betreuung und schafft ein Umfeld, in dem die Bewohnerinnen in Würde und Selbstbestimmung leben können.
Fachtagung zur Sexualität im Alter: Tabus brechen und Lebensqualität steigern
Ein besonderes Highlight der Bemühungen um das Wohlbefinden der Bewohner*innen ist die jährliche Gerontopsychologische Fachtagung. Die 4. Fachtagung im Haus Döbling, die unter dem Motto „Mein Zuhause. Meine Sexualität. Sinnlichkeit und Intimität in den Häusern zum Leben“ stattfand, war ein voller Erfolg. Mit 252 Teilnehmerinnen und Fachvorträgen aus verschiedenen Perspektiven, darunter auch die der LGBTQ+-Community, wurde das Thema Sexualität im Alter in den Fokus gerückt.
Sexualität ist ein oft tabuisiertes Thema, insbesondere wenn es um ältere Menschen geht. Dabei trägt sie maßgeblich zur Lebensqualität bei und ist eng mit dem psychischen, physischen und sozialen Wohlbefinden verknüpft. Mag. Regina Rajecky, die gemeinsam mit Mag.a Elke Gruber-Weiss den Psychologischen Dienst der Häuser zum Leben leitet, betont: „Sexualität ist eine Möglichkeit, sich auszudrücken und in Beziehung zu treten. Sie fördert das Selbstwertgefühl und die Identität älterer Menschen.“
Lebensqualität und Vielfalt: Ein ganzheitlicher Ansatz
Die zentralen Themen der Fachtagung umfassten nicht nur Sexualität, sondern auch allgemeine Aspekte von Lebensqualität, Wohlbefinden und psychischer Gesundheit. Ein besonderer Fokus lag auf dem Aufbrechen von Tabus sowie der Förderung von Vielfalt und Inklusion. Die Häuser zum Leben sehen es als ihre Mission, älteren Menschen ein würdevolles und erfülltes Leben zu ermöglichen.
Mag. Christian Hennefeind, Geschäftsführer der Häuser zum Leben, unterstrich: „Es ist an der Zeit, offen über die Bedürfnisse älterer Menschen in Bezug auf Sexualität zu sprechen. Nur durch diesen offenen Dialog können wir ein Umfeld schaffen, in dem sich alle Menschen wohl und respektiert fühlen.“ Damit betont er die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes, der nicht nur die Bewohnerinnen, sondern auch die Expertise und Perspektiven der Mitarbeiter*innen einbezieht.