Dämmerungseinbrüche: Tipps für mehr Sicherheit

(C) Pixabay
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Mit der frühen Dunkelheit beginnt auch die Saison der Einbruchsdiebstähle. Nachdem die Zahl der Wohnungseinbrüche im Jahr 2021 aufgrund von Lockdowns gesunken ist, ist laut Innenministerium heuer das Anzeigenniveau von 2019 wieder erreicht worden. Vor bei Einbrüchen, vermeldet das Bundeskriminalamt aktuell eine Steigung zwischen 20 Prozent und 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Dämmerungseinbrecher kommen ab 16 Uhr

Statistisch schlagen Einbrecher von Oktober bis Jänner öfter zu als in anderen Monaten. Täter sind besonders in der Dämmerungszeit zwischen 16 und 21 Uhr aktiv. Kriminelle versuchen laut Polizei zumeist durch Aufzwängen von Terrassentüren und gartenseitig gelegenen Fenstern, Türen oder Kellerzugängen in das Wohnobjekt einzudringen. Sie nutzen häufig einfachste Möglichkeiten und brechen mit Schraubenziehern oder Zangen schlecht gesicherte Türen oder Fenster auf.

Wiens Sicherheitstechniker raten daher in den Herbst- und Wintermonaten 2022 und 2023 dringend zur Prävention. „Wenn es um den Einbruchschutz geht, sind Do-it-Yourself-Aktionen fehl am Platz. Besser ist es, auf einen Fachmann zu vertrauen, damit Ihr Eigentum wirklich abgesichert ist“, rät Metalltechnik-Landesinnungsmeister Georg Senft von der Wirtschaftskammer Wien.

7 Tipps vom Profi

Tipp 1: Mechanische Sicherheitstechnik einsetzen

„Eine mechanische Absicherung mit Schlössern an Fenstern und Türen bildet die Basis für einen wirksamen Einbruchschutz. Bei Neubauten sollte man von Anfang an darauf achten, nur Fenster und Türen einzusetzen, die geprüft und zertifiziert einbruchhemmend sind“, so Senft.

„Als Besitzer einer Wohnung, der keine neue, teure Türe einbauen will, empfehle ich ein Balkenschloss. Damit wird das Aufhebeln der Türe wesentlich schwieriger. Das Balkenschloss ist der mit Sicherheit erste, wichtige Schutz, der einen potentiellen Täter bereits massiv abschreckt.“ 

Tipp 2: Elektronische Schlüssel

Schlösser und Schlüssel können mechanischer Natur sein, oder eben elektronisch.„Der elektronische Schlüssel bringt viele Vorteile, etwa, wenn ein Schlüssel verlustig geht, ist dieser programmierbar: Der Besitzer kann den alten Schlüssel ausprogrammieren und den neuen einprogrammieren.“ 

Tipp 3: Sicherung von Fenstern

Für Fenster gibt es zahlreiche Nachrüstprodukte, um selbige einbruchssicher zu machen. „Verschiedene Verriegelungssysteme werden dabei an der Innenseite des Fensters angebracht, diese Systeme sind auch versperrbar.“ 

Und was empfiehlt der Experte als Gold-Standard? „Die höchste Sicherheitsgrad beim Fenster oder etwa auch bei einer Balkontüre ist eine Vergitterung“, so Senft:

Tipp 4: Sicherung von Dachluken

„Auch Dachluken sind Fenster, ein Einstieg leicht möglich, vor allem, wenn Aufstiegshilfen wie Sichtschutzwände, Blumenspaliere, Gartenmöbel oder frei herumliegende Leitern im Garten vorzufinden sind“, so Senft. Der Sicherheitsexperte rät daher dazu, den Schutzwert genauso hoch anzulegen wie bei Fenstern im Erdgeschoß – „mit Schutzgitter innen oder außen, je nachdem wo möglich.“

Tipp 5: Sicherung mit Rollläden

Rollläden sind zwar nicht so stabil wie Gitter, laut Senft aber dennoch eine gute Sicherungsmaßnahme: „Vorausgesetzt, sie laufen in stabilen, fest verankerten Führungsschienen, sind durch Stifte oder Sperren im oberen Drittel gesichert und möglichst WK 2 geprüft.“ Der Experte rät zur Vorsicht: „Man sollte aber beachten, dass ein über einen längeren Zeitraum heruntergelassener Rollladen einen potentiellen Täter erahnen lassen könnte, dass niemand zuhause ist.“ 

Tipp 6: Alarmanlage installieren

Die Kombination von mechanischem Schutz und einer Alarmanlage ist eine kluge Sache, so der Experte – den besten Schutz erfährt man, wenn die Alarmanlage in enger Zusammenarbeit mit einem Sicherheitstechniker installiert wird.

Tipp 7: Vorsicht bei „Smart Home“-Absicherung

Senft rät bei Smart-Home-Lösungen bewusst zur Vorsicht: „Smart-Home-Lösungen bieten zahlreiche Funktionen, aber im Sicherheitsbereich sind sie nicht zu empfehlen, hier sind sie nur bedingt einsetzbar, weil Hacker einfach leichter auf die Sicherheitsdaten zugreifen können als im Bereich von Profi-Alarmanlagen. Auch ist die Rufweiterleitung nicht so gewährleistet.“