Unaufmerksamkeit oder Ablenkung ist Unfallursache Nummer 1 im Straßenverkehr. Mit ein Grund: das Handy als ständiger Begleiter bei Autofahrten. Eine kürzlich durchgeführte IFES-Studie im Auftrag der ASFINAG zeigt, dass Wienerinnen und Wiener das Handy am Steuer öfters nützen als der Österreich-Durchschnitt.
Das Handy: Es ist ein Segen, kann aber auch Fluch sein – und in bestimmten Situationen sogar zu einer Gefahr werden. Vor allem beim Autofahren sollte man es tunlichst meiden, nebenher WhatsApp-Nachrichten zu schreiben oder gar ohne Freisprechanlage zu telefonieren.
569 Unfälle, 119 Verletzte und zwölf Tote durch Ablenkung
Wie gefährlich Ablenkung und Unaufmerksamkeit sind, sieht man an der Unfallstatistik. Im Jahr 2023 waren auf diese Ursache 569 Unfälle zurückzuführen, bei denen 119 Menschen schwer verletzt wurden. Zwölf Personen verunglückten tödlich. Erst dahinter kommen als Unfallursachen mangelnder Sicherheitsabstand (523 Unfälle mit 49 Schwerverletzten und einem Toten) sowie nicht angepasste Geschwindigkeit (439 mit 62 Schwerverletzten und zwölf Todesopfern).
Ich muss mal … ganz schnell eine Nachricht schreiben
Laut IFES-Umfrage im Auftrag der ASFINAG nutzen 60 Prozent aller Autofahrer in Österreich das Handy während der Fahrt. In manchen Bereichen gehen dabei die Wiener sogar noch größere Risiken ein als der Österreich-Durchschnitt. Jeder sechste Wiener Autofahrer telefoniert am Steuer ohne Freisprecheinrichtung und schreibt auch Nachrichten wie Mails oder WhatsApp. Vor allem bei den Unter-30-Jährigen sind es fast 80 Prozent, die dieses waghalsige Verhalten beim Lenken des Fahrzeugs an den Tag legen. Jeder Zweite hantiert auch immer wieder mit dem Navigationsgerät oder dem Radio im Auto.
„King of the Road”: Wiener halten sich für bessere Autofahrer
Die Wienerinnen und Wiener sind auch mehr als andere Bundesland-Bewohner von ihren Fahrkünsten überzeugt. 88 Prozent der befragten Wiener beantworteten diese Frage mit einem klaren Ja – und führen damit das Ranking der Bundesländer an. Knapp gefolgt von den Niederösterreichern (87%) und den Steirern (85%). Für geschickt genug, gleichzeitig zu lenken und mit dem Handy zu hantieren, halten sich 22 Prozent der Wiener.
„Park & Write“-Kampagne: Pause machen zum Handyschauen
Die Lösung für mehr Sicherheit ist simpel und liegt vor allem viel näher, als die meisten glauben: bewusst einen Stopp einlegen, einparken – und ganz gefahrlos Anrufe beantworten, Nachrichten lesen und schreiben oder das Navi programmieren. Das geht ganz einfach in Wien und an den vielen Raststationen, -plätzen und Parkplätzen entlang des 2.250 Kilometer langen Autobahn- und Schnellstraßennetzes in ganz Österreich. Die ASFINAG macht derzeit mit der Kampagne „Park & Write“ auf diese einfache Lösung in Medien und entlang der Autobahnen mit Plakaten aufmerksam. Mit markanten Sprüchen wie „Wenn du schreibst, wer fährt dann?“ …
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