Hammer-Urteil bringt Hütteldorf zum Kochen!

Marco Grüll (Bild) wird ebenso gesperrt wie Burgstaller, Hedl, Hofmann und Schick (Bild: Schatzer).

Viele Kommentatoren finden das Hammer-Urteil der Bundesliga gegen Rapid aufgrund der schändlichen Vorkommnisse nach dem Derby gerechtfertigt. Mag sein. Die andere Seite ist: Durch die Sperren wird sportlich massiv eingegriffen.

Klar ist, dass die Vorfälle nach dem Derby mit Beschimpfungen durch Geschäftsführer Steffen Hofmann und Schmähgesängen durch mehrere Spieler inakzeptabel sind. Daher kamen von offizieller Rapid-Seite sofort mehrere Entschuldigungen. Tenor: Man habe sich nach dem fulminanten Derby-Sieg gegen die Austria hinreißen lassen. Das sei ein schwerer Fehler gewesen. Die Entschuldigungen hat der Senat der Bundesliga auch hervorgestrichen: “Sowohl der SK Rapid als auch die Spieler haben glaubhaft dargelegt, dass ihnen die Vorkommnisse sehr leid tun.”

Ein sportlicher Eingriff

Trotzdem hat der Strafsenat ein – auch international – einzigartiges Urteil gefällt. Vor allem sportlich: Guido Burgstaller und Marco Grüll bekommen 6 Pflichtspiele Sperre, 3 unbedingt. Thorsten Schick erhält 5 Spiele Sperre, 2 unbedingt. Maxi Hofmann und Niklas Hedl wird eine 3-Spiele-Sperre mit 1 Spiel unbedingt aufgebrummt. Das heißt: Im letzten, alles entscheidenden Spiel gegen Austria Klagenfurt fehlen fünf Stammspieler, also fast die halbe Elf. Das ist ein enormer sportlicher Eingriff und fast ein “Anschlag” auf die Hütteldorfer. Die weiteren Strafen (ein Monat unbedingte Funktionssperre für Steffen Hofmann, zwei Monate Funktionssperre für Co-Trainer Kulovits) plus verpflichtende Workshops fallen da nicht mehr ins Gewicht.

Rapid ist selbst schuld

Dass Rapid selbst schuld an der Situation ist und damit der Sieg oder zumindest Punktegewinn auswärts gegen Austria Klagenfurt (Sonntag, 17 Uhr) schwieriger wird, ist evident. Ob eine hohe Geldstrafe und Sozialarbeit für die “Sünder” nicht gereicht hätte, bleibt dahingestellt. Dieser Eingriff in die sportliche Entwicklung ist jedenfalls exemplarisch für unser Land. Daher hat Rapid-Präsident Alexander Wrabetz angekündigt, gegen die Spielersperren zu berufen: “Das Urteil die Spieler betreffend ist schon sehr hart.” Allerdings wird der Protest von der Bundesliga erst nächste Woche behandelt. Für das Klagenfurt-Spiel bleiben die fünf Sperren also aufrecht.

Weiter Infos: http://www.skrapid.at, https://www.bundesliga.at/de/

Hans Steiner
Chefredakteur