Auf ihrer Visitenkarte steht Lebens- und Sozialberaterin. Lernt man Alva
Sokopp allerdings näher kennen, würde man sie auch als moderne „Hexe“ durchgehen lassen – eine von der guten Sorte. Denn die gebürtige Oberösterreicherin hat ein wahn­sinnig gutes Gespür für Menschen und deren Energien. Jetzt hat sie ein Buch geschrieben, in dem sie auf unterhaltsame Weise Anregungen für ein bewussteres Leben gibt.

Kannst du in drei Sätzen zusammenfassen, worum es in deinem Buch geht?

Alva Sokopp: Protagonist Raphael ist am Boden – Frau weg, der Geschäftspartner mit den Firmengeldern durchgebrannt. Genau an diesem Tiefpunkt findet er auf dem Dachboden ein kleines Büchlein mit 12 Telefonnummern, aber ohne Namen – er beginnt diese anzurufen und gemeinsame Treffen zu vereinbaren. Die darauffolgenden Begegnungen sind zumeist sehr unerwartet und dennoch gibt jede Person Raphael einen Satz mit, der neue Sichtweisen auf sein Leben bietet.

Es ist kein klassischer Ratgeber, sondern Sinnsuche, verpackt in einen Roman – warum hast du diesen Stil gewählt?

Ich selbst mag Bücher gerne, in denen Wissen oder wie in diesem Fall kleine Anregungen fürs Leben in Geschichten verpackt werden – weil sie einfach locker und lustig zu lesen sind. Klassischen Ratgebern fehlt es meist an Humor.

An wen richtet sich dein Buch?

An alle, die Bücher mit einem leichten Hang zur Übertreibung und Skurrilität mögen – und dabei gerne Geschichten lesen, die nicht nur unterhalten, sondern auch neue Gedanken anstoßen. An Menschen, die gerne zwischen den Zeilen ein Stück von sich selbst entdecken.

Warum hast du dich dazu entschieden, dein Buch aus der Sicht eines Mannes zu schreiben?

Die Perspektive eines Mannes einzunehmen, war für mich sehr spannend. So viele Möglichkeiten dazu habe ich nicht, darum zumindest im Buch.

Dein Protagonist hat 13 Begegnungen, die sein Leben verändern – welche Personen haben dich dazu inspiriert?

Es gibt ein paar Figuren, die ich an tatsächliche Personen aus meinem Leben angelehnt habe. Denn gerade auf der Sinnsuche gibt es tolle Menschen, die einem dabei helfen können, den eigenen Weg zu finden.

Du stellst deinen Klient:innen auch gleich zu Beginn des Buches die Frage „Wer ist der wichtigste Mensch in deinem Leben?“ – Wieso fällt vielen die Antwort darauf so schwer?

Die Frage fällt den meisten sehr leicht (lacht). Allerdings ist die Antwort nicht immer die, auf die ich hinauswill: „Ich bin der wichtigste Mensch in meinem Leben.“ Warum sich viele Menschen nicht als den wichtigsten Menschen in ihrem eigenen Leben sehen, liegt meiner Meinung nach daran, dass es diesen Personen unglaublich wichtig ist, was das Umfeld über sie denkt. Die Wichtigkeit wird nach außen ver­lagert. Wir bekommen von klein auf vermittelt, dass Liebe, Anerkennung und Wertschätzung von außen kommen. Von Eltern, Partnern, Freunden. Sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, wird oft mit Egoismus verwechselt. Andere wiederum vergessen sich selbst in der Fürsorge für andere. Doch sich selbst zuzuhören, auf die eigenen Gefühle zu achten und sich an die erste Stelle zu stellen, heißt, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Denn letztendlich kann man nur für sich selbst fühlen und handeln.

Ist das Buch ergänzend zu deiner Arbeit als Coachin zu sehen?

Auf alle Fälle, wenn auch natürlich in einer sehr vereinfachten Weise (lacht). Es ist wie eine Zusammenfassung einiger spannender Denkanstöße für ein bewusstes Leben. Aber gewürzt mit ganz viel Humor, den ich so unglaublich wichtig finde. Denn damit sind das Leben und das Lesen unterhaltsamer.

Hast du bereits eine weitere Buchidee im Kopf?

Immer, ganz viele. Einen Fantasie­roman, eine Fortsetzung dieses Buches und, und, und. Das schreibe ich alles, wenn ich ganz viel Zeit habe.

Lesungen:
“Mich selbst nicht gesucht und
dabei gefunden”

Leporello, 4.11.2025, 18.30 Uhr,
1., Singerstraße 7

Morawa, 10.11.2025, 19 Uhr,
7., Mariahilfer Straße 20