ARBÖ: Runter vom Gas bei Schnee und Glatteis!

Um Pannen zu vermeiden, empfiehlt der ARBÖ, sein Auto winterfit zu machen. ©Bildagentur Zolles KG

Der Winter ist ins Land gezogen. Was Kinder und Wintersportler freut, bedeutet für Autofahrer etwas an Vorbereitung, um gut und sicher durch die Kältewelle zu kommen. Der ARBÖ hat dafür die wichtigsten Tipps gesammelt.

Das Ausschlaggebenste bei diesen Temperaturen und drohenden Schneefällen sind gute Winterreifen. Aber auch der Batteriecheck und wirksamer Frostschutz dürfen nicht vernachlässigt werden. Ebenso wichtig wie der Zustand des Fahrzeugs ist aber das richtige Verhalten des Fahrers.

Richtige Ausrüstung sind das „A und O“ 

Als Winterreifen dürfen nur solche Reifen verwendet werden, auf denen folgende Kennzeichnungen zu finden sind: M+S, M.S., M&S, M/S oder ein Schneeflockensymbol. Ganzjahresreifen sind ebenfalls mit dieser Markierung versehen. Außerdem ist eine Mindestprofiltiefe von 4 mm per Gesetz vorgeschrieben. Wird die Winterreifenpflicht ignoriert, kann es zu empfindlichen Strafen kommen, wie Johann Kopinits, ARBÖ-Rechtsexperte ausführt: „Bei einer Verkehrskontrolle kann die Exekutive im Extremfall Strafen von bis zu 10.000 € verhängen. Auch sind Probleme mit der Versicherung vorprogrammiert, wenn es bei winterlichen Fahrbedingungen zu einem Verkehrsunfall kommt und das Fahrzeug nicht mit Winterreifen ausgestattet war.“

Batterie-Check im Prüfzentrum

In den ARBÖ-Prüfzentren werden Funktion, Kapazität und damit die Überlebenschance der Autobatterie überprüft. Besser jetzt stressfrei ins nächste ARBÖ-Prüfzentrum kommen und fünf Minuten für den Check investieren, als sich dann morgens beim Wegfahren ärgern, weil das Auto nicht anspringen will.

Angepasstes Fahrverhalten als Vorsorge

Als wichtigsten Punkt rät der ARBÖ, das Fuß vom Gas zu nehmen. Bereits bei nasser Fahrbahn sollte die Geschwindigkeit um 30 Prozent, bei Schneefahrbahn um 50 Prozent und bei Eisfahrbahn um 70 Prozent verringert werden. Um die Sichtbarkeit zu erhöhen, sollte das Abblendlicht (bzw. wenn erforderlich die Nebelscheinwerfer) eingeschalten werden. Weiters sollten sich die Beleuchtungs- bzw. Signaleinrichtungen in einem einwandfreien und vor allem sauberen Zustand befinden.

Dieselfrostschutz in den Tank

Extreme Kälte kann zudem speziell bei Dieselfahrzeugen zu Problemen führen: Denn purzeln die Temperaturen in den Keller, droht der Treibstoff „einzufrieren“. Die Folge: Das Fahrzeug springt nicht mehr an. Im Extremfall schaltet der Motor sogar während der Fahrt ab. Vor allem bei Fahrzeugen, die nachts im Freien stehen, raten ARBÖ-Experten bei extremer Kälte bereits vorsorglich einen Dieselfrostschutz in den vollen Tank zu kippen. Das Mittel wirkt auch dann noch, wenn sich beim Diesel bereits erste Erfrierungssymptome zeigen. Insbesondere während des Winterurlaubs ist darauf zu achten: Steht das Fahrzeug mehrere Tage und Nächte im Hochgebirge bei Temperaturen jenseits der minus 20 Grad Marke, wird auch der qualitativ hochwertigste Dieselkraftstoff einfrieren und zu massiven Problemen vor der Rückreise führen.

Fahrtrainings zur Unfallvermeidung

Um für die nächste Kältewelle gerüstet zu sein, rät der ARBÖ zu Fahrtechnik-Trainings. Hierbei kann man gezielt den Grenzbereich des eigenen Fahrzeugs kennen lernen. Im Zuge des Fahrtechnik-Trainings werden die entsprechenden Abwehrhandlungen vermittelt, die in Akutsituationen einen Unfall verhindern bzw. die Unfallfolgen vermindern können. Das Kursangebot der drei ARBÖ-Fahrsicherheitszentren findet man unter: www.ich-fahr-sicher.at

Falls das Fahrzeug außer Kontrolle gerät

Sollten alle Vorsichtsmaßnahmen versagen und das Auto ins Schieben bzw. Schleudern gerät (Unter- bzw. Übersteuern): den Blick in die gewünschte Fahrtrichtung richten, die Lenkung ebenfalls und jedenfalls bremsen!