Das historische Jugendstiltheater im Wiener Otto Wagner Areal verwandelte sich in ein Zentrum der Kreativität und Innovation.
Die Austrian Fashion Association feierte nicht nur die Verleihung des Modepreises der Stadt Wien und des outstanding artist award für experimentelles Modedesign des BMKÖS, sondern auch ihr zehnjähriges Bestehen als führende Förderinstitution für österreichisches Modedesign.
Stadträtin verlieh zwei Preise
Mag.a Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, verkündete den Gewinner des Modepreises, Martin Niklas Wieser, während Mag.a Kathrin Kneißel den outstanding artist award an Christina Seewald überreichte. Moderiert wurde die Gala von Alex Franz Zehetbauer, der mit seiner Performance den Abend zusätzlich bereicherte.
Rückblick auf ein Jahrzehnt der Förderung
Camille Boyer, Leiterin der Austrian Fashion Association, blickte in ihrer Rede stolz auf die vergangenen zehn Jahre zurück: „Unsere Mission, künstlerisch experimentelle und verantwortungsvolle Modedesignpraktiken zu fördern, trägt Früchte.“ Die Awards bieten aufstrebenden Talenten eine Plattform, um ihre visionären Arbeiten vorzustellen und Impulse für eine nachhaltige und sozialbewusste Modebranche zu setzen.
Fashion Show als Höhepunkt
Ein Highlight des Abends war die Fashion Show, die neben den Gewinnerkollektionen auch Arbeiten von Designer*innen präsentierte, die 2023 im Rahmen des AFA-Support-Programms gefördert wurden. Namen wie Anastasiia Shpagina, Christoph Rumpf und Florentina Leitner standen für die Vielfalt und Kreativität der österreichischen Modeszene. Begleitet wurde die Show von einer Klanginstallation von Ernst Lima und elektrisierenden Beats von DJ Paul Ebhart. Das Styling übernahm Sabina Schreder, bekannt für ihre Arbeiten mit Vivienne Westwood.
Die Gewinner im Fokus
Martin Niklas Wieser: Kritische Fragen an die Modewelt
Nach einer kreativen Pause feierte Martin Niklas Wieser mit seiner Frühjahr-/Sommerkollektion 2023 ein beeindruckendes Comeback. Seine geschlechtsneutralen Prêt-à-Porter-Kollektionen hinterfragen Luxus und Konsum in einer von Krisen geprägten Welt. Mit seiner Arbeit für Proenza Schouler und Mytheresa China hat er internationale Erfahrung gesammelt, die nun in seine eigene Marke einfließt.
Christina Seewald: Strickkunst trifft Nachhaltigkeit
Christina Seewald interpretiert Strickmode auf zeitgenössische Weise. Ihre Entwürfe verbinden traditionelle Handwerkskunst mit modernen Techniken und reflektieren soziale Konflikte, die besonders FLINTA-Personen betreffen. Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sind Kernpunkte ihrer Kollektionen, die Fragilität und Selbstbestimmung als Symbiose darstellen.
Hochkarätige Jurys
Die Auswahl der Gewinner erfolgte durch zwei Expert*innenjurys. Für den Modepreis der Stadt Wien entschieden unter anderem Roshi Porkar von Acne Studios und die Stylistinnen Karen Kaiser und Nell Kalonji. Die Jury für den outstanding artist award setzte sich aus nationalen Größen wie Alexandra Bondi de Antoni und Angela Stief zusammen.